Bottrop.

Die evangelische Kirche in Bottrop legt die Spendenaktion „Damit Kirche bleibt“ in diesen Tagen - rechtzeitig vor dem Erntedankfest - neu auf. Damit sind alle evangelischen Christen, denen die Arbeit in den Gemeinden vor Ort am Herzen liegt, aufgerufen, auch finanziell dazu beizutragen, dass dieses Engagement im sozialen, religiösen aber zum Beispiel auch musikalischen und kreativen Bereich oder in der Kinder- oder Seniorenarbeit auch künftig weiter stattfinden kann.

In diesem Jahr startet bereits die vierte Spendenaktion unter diesem Motto. Hintergrund: Nicht nur die Kirchensteuereinnahmen gehen - von kurzfristigen konjunkturellen Wellenbewegungen einmal abgesehen - stetig zurück. Auch die Kirchensteuerzuweisung aus dem gesamten Einnahme-Topf an die einzelnen evangelischen Gemeinden wurden vor fünf Jahren drastisch um die Hälfte zurückgefahren.

Für die Bottroper Stadtgemeinde, zu der sich vor einigen Jahren alle sechs früher selbstständigen Kirchengemeinden zusammengeschlossen haben, bedeute das immerhin einen Einnahmeverlust von etwa 800 000 Euro allein im vergangenen Jahr, so Pfarrer Ulrich Schulte von der Martinskirche in der Innenstadt. Daher sehen sich die Gemeinden gezwungen, andere Wege zur Mittelbeschaffung zu finden, will man nicht auf viele Projekte grundlegender gemeindlicher Basisarbeit verzichten.

Zwar sind sich Ulrich Schulte und sein Kirchhellener Kollege Martin Rödel darüber im Klaren, dass eine Spendenaktion wie „Damit Kirche bleibt“ nie das Finanzloch stopfen kann, das die Halbierung der Zuweisungen riss. Aber immerhin können beide Geistliche eine kleine, wenn auch stetige Steigerung des Spendenaufkommens verzeichnen. „Erbrachte die erste Aktion 2009 noch 27 000 Euro, so konnten wir uns im vergangenen Jahr über 32 000 Euro freuen“, so Martin Rödel. „Damit Kirche bleibt“ ist eine Briefaktion, die sich zunächst an alle Kirchenmitglieder wendet, die über 60 Jahre alt sind und keine Kirchensteuer mehr zahlen, aber dennoch helfen wollen. Die Briefe seien bereits herausgeschickt worden, so Martin Rödel. Aber es kann sich natürlich jeder an dieser Aktion beteiligen, die ausschließlich Gemeindearbeit - und nicht zum Beispiel Baumaßnahmen - unterstützen bzw. weiter ermöglichen soll. In Bottrop nahmen im vergangenen Jahr etwa 900 Spender an der Aktion teil.