Bottrop. . Die DB Station & Service bleibt der Stadt den erbetenen Sachstandsbericht über den behindertengerechten Ausbau der Bahnhaltestelle in der Boy schuldig. Über das Spitzengespräch in dieser Angelegenheit zwischen Land, Bahn, Eisenbahnbundesamt und VRR gebe es noch keinen abgestimmten Ergebnisbericht, lautet die Begründung. Das Spitzengespräch fand Mitte Juli statt.

Die Deutsche Bahn kam nicht, und auch von der DB Station & Service AG ließ sich niemand blicken. Eigentlich sollten deren Vertreter den Mitgliedern des Verkehrsausschusses des Rates ja einen Sachstandsbericht darüber geben, ob und wie es weitergeht - mit dem behindertengerechten Ausbau des Haltepunktes Bottrop-Boy, den viele hier noch immer Bahnhof Boy nennen.

Es sieht zurzeit auch nicht so aus, als ob Vertreter der DB Station & Service tatsächlich auch selbst Bericht erstatten werden. So teilte der Technische Beigeordnete Norbert Höving im Rathaus dem Bezirksbürgermeister Gerd Bongers und den Ratsmitgliedern mit, die DB-Tochter werde den Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) bitten, die Stadt über den Stand der Dinge zu unterrichten.

Höving erklärte, dass es ein so genanntes Spitzengespräch über den Ausbau des Bahn-Haltepunktes in der Boy gegeben habe. Dass die DB Station & Service der Stadt einen Sachstandsbericht vorerst schuldig bleibt, begründet die DB-Tochter damit, dass „noch kein abgestimmter Ergebnisbericht vorliegt“, berichtete der Technische Beigeordnete dem Verkehrsausschuss.

Zwei, drei Wochen in Geduld üben

„Warten wir jetzt darauf, dass ein Wunder geschieht?“, fragte DKP-Ratsherr Ulrich Kunold. „Was passiert denn jetzt?“, wollte Kunold wissen. Erst einmal wartet die Stadt tatsächlich - nämlich ab.

„Es kann ja nicht lange dauern, einen Ergebnisbericht zu fertigen“, meint Höving und riet dazu, dass sich die Stadt noch „zwei bis drei Wochen in Geduld üben“ sollte. Wisse sie dann immer noch nicht weiter, werde sie sich ans Verkehrsministerium wenden.

So geduldig blieb Verkehrsausschussvorsitzender Rüdiger Lehr nicht. „Wir werden darauf drängen, dass es zügig weitergeht“, sagte der SPD-Ratsherr. „Wir wollen vor allem mehr Tempo“, betonte er. Lehr machte deutlich, dass ihm der Fortgang der Verhandlungen zu schleppend sei. SPD-Bundestagabgeordneter Michael Gerdes und beide Landtagsabgeordnete sollten die Forderung der Stadt nach dem behindertengerechten Ausbau des Boyer Haltepunktes flankieren.

Über jenes Spitzengespräch, auf das der Technische Beigeordnete jetzt verwies, hatte der städtische Dezernatskoodinator Heribert Wilken der WAZ übrigens schon Auskunft gegeben. „Wir bewegen uns nach vorn“, lautete dessen Fazit. Wilken betonte aber auch, dass noch weitere Gespräche nötig seien, um den behindertengerechten Ausbau der Haltestelle in der Boy zu erreichen.

Jenes Spitzengespräch fand übrigens am 17. Juli statt. Den „abgestimmten Ergebnisbericht“ darüber haben dessen Teilnehmer also auch acht Wochen danach noch immer nicht fertig . . .