Bottrop.

Das Interesse an fair gehandelten Produkten wächst kontinuierlich. Damit soll die Lebenssituation von Bauern der so genannten „Dritten Welt“ verbessert werden, indem für ihre Produkte ein Mindestpreis garantiert wird. Dass damit nicht nur Gutes getan wird, sondern dass es auch noch richtig gut schmecken kann, will Hendrik Meisel einem breiten Publikum bekannt machen. Regelmäßig brutzelt er in Kochshows auf Messen, in Möbelhäusern oder Küchenstudios. So ein Studio gehört Oliver Schröder, und da hat Meisel am Mittwochabend bewiesen, dass fair und lecker zusammen gehen.

Fast alle Zutaten aus fairem Handel

Schon die Menü-Folge macht Appetit: Als Vorspeise Datteln im Speckmantel mit Kokos-Mango- Topping, im Hauptgang Schweinefilets auf einem Reis-Gemüse-Bett und dazu Lollo-rosso-Salat mit Mangostreifen. Zum Dessert schließlich eine „One World Cream“ (Eine-Welt-Creme) mit Früchten aus aller Welt, Rohrzucker und Honig. „In dem Menü geht es um Gegensätzlichkeiten, etwa herzhaftes Fleisch mit süßen Früchten. Nur die Mango ist ein sich durchziehendes Thema“, erklärt Meisel die Idee.

Fast alle Zutaten stammen aus fairem Handel, das Fleisch indes von regionalen Bauern. Für die Idee war Küchenstudio-Inhaber Oliver Schröder sofort zu haben. „Für sowas bin ich immer offen. Und die Teilnehmer waren wirklich interessiert. Viele wollten wissen, was es da eigentlich alles gibt. Sie haben vielleicht schon davon gehört, aber wissen nichts Genaues darüber.“

Die Idee dazu kam von der Gesellschaft für Stadtmarketing zur Fairtrade-Woche. Viel teurer als gewöhnlich seien die Produkte gar nicht gewesen. Dana Brüning vom Stadtmarketing hatte die Zutaten eingekauft. „Teilweise waren die Fair-Trade-Produkte sogar günstiger“, sagt sie. Selbst wenn am Ende die Rechnung doch ein wenig höher ausfällt, wollen viele auf die fair gehandelten Produkte nicht verzichten. Hendrik Meisel hat die Erfahrung gemacht: „Zu mir kommen Kunden, die Hartz IV beziehen und sich die Produkte nicht ständig leisten können. Sie versuchen, wenigstens jedes zweite Paket Kaffee aus fairem Handel zu kaufen.“