Bottrop. .
Noch einmal musste sich die Bezirksvertretung Mitte mit dem geplatzten Procar-Deal für ein BMW-Autohaus an der Kirchhellener Straße befassen. Procar verlor seine Lizenz für den Standort Bottrop und zog sich aus der Stadt zurück. Ein neuer BMW-Händler übernahm das Autohaus an der Gladbecker Straße. An der Kirchhellener Straße erinnert seitdem die Sackers-Ruine an den Fehlschlag.
Abrissarbeiten nicht genehmigt
Von der ehemaligen Brennerei und späteren Hotel stehen noch Reste des Hauptgebäudes, die Nebengebäude haben z.T. nicht mal mehr ein Dach. Hier wurden nicht genehmigte Abrissarbeiten durchgeführt. Jetzt steht an einer der Haupteinfallstraßen der Stadt eine Ruine. Im Bezirk mühte sich die Verwaltung nach Kräften aufzuklären. Zwar gehöre das Gebäude der Procar GmbH, die habe jedoch nichts abgerissen. Denn als die Stadt die Ordnungsverfügung erließ, den Abriss zu stoppen, sei man bei Procar aus allen Wolken gefallen, erläuterte Peter Linzner vom Bauaufsichtsamt. Es gäbe jedoch einen Passus im Vertrag zwischen Procar und dem ehemaligen Eigentümer Sackers. Der erlaube es ihm, Dinge, die er noch nutzen könne, aus dem Gebäude zu holen. Eine Regelung, die hier wohl sehr weit aufgefasst worden sein muss.
Inzwischen hat die Stadt eine zweite Ordnungsverfügung erlassen, weil Gefahr im Verzug war. Der Eigentümer, in dem Fall Procar, wurde aufgefordert, das Gelände einzuzäunen. Außerdem musste der alte Kamin aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Auf die Frage, wie es auf dem Gelände weiter geht, wusste Linzner auch keine Antwort.
Dort im Außenbezirk dürfe nicht neu gebaut werden. „Vor langer Zeit ist das Hotel entstanden, dafür lag eine Genehmigung vor und deshalb genoss es Bestandsschutz“, so Linzner. Außer dem Hotel könne in diesem Bereich ohne neues Bauleitverfahren nicht genehmigt werden. Aber auch der Bestandsschutz sei laut Linzner wegen des Gebäudezustandes wohl nicht mehr gegeben
Was bleibt, ist also eine Ruine und eine ratlose Bezirksvertretung, die Schlimmstes befürchtet: „Im Bezirk Süd gibt es seit mehr als 30 Jahren ein Haus, an dem die Stadt sich die Zähne ausbeißt“, so Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff.