Bottrop. . Der ehemalige Bergmann Andreas Lassak arbeitet demnächst bei der Deutschen Annington als Objektbetreuer. Er wollte nicht bis zum Ende in 2018 warten. Stattdessen ist er aktiv geworden und hat nun seinen neuen Traumjob gefunden.

Fast 40 Jahre hat Andreas Lassak im Bergbau gearbeitet. 1983 hat er dort seine Ausbildung zum Betriebsschlosser absolviert, jetzt leitet er das Lager für Gefahrstoff am Schacht 10 in Kirchhellen – noch. Denn ab September steht der 46-jährige Bottroper vor ganz neuen Herausforderungen. Dann ist er einer der Objektbetreuer, die die Deutsche Annington nun überall in ihren Siedlungen einstellen will. 400 neue Mitarbeiter stellt das Unternehmen deutschlandweit in dem Bereich ein. Lassak wird dann unter anderem in Welheim Mieter und Immobilien betreuen, so der Plan des Wohnungsunternehmens. Insgesamt bewirtschaftet die Annington in Bottrop rund 2000 Objekte.

Selbst aktiv geworden

Für ihn sei der Job bei der Annington eine echte Gelegenheit gewesen, sagt Lassak. Denn sein Problem ist: „Für Ruhestandsregelungen im Bergbau bin ich zu jung, bei Bewerbungsgesprächen heißt es dagegen allzu oft, ich sei zu alt.“ Und einfach abwarten, die Dinge laufen lassen und bis auf das endgültige Aus des Bergbaus in 2018 warten? „Und dann? Dann bin ich arbeitslos.“ Für Lassak die schlimmste aller Möglichkeiten. Stattdessen habe er sich umgesehen und geschaut, was er für Möglichkeiten habe. Das Heft des Handelns will er sich nicht aus der Hand nehmen lassen. „Im unserem RAG-Intranet habe ich dann gesehen, dass die Annington Objektbetreuer sucht.“ Lassak versucht sein Glück und ist erfolgreich.

Jetzt ist er demnächst erster Ansprechpartner für die Mieter. „Die Objektbetreuer machen mehr als nur Hausmeisterdienste“, erläutert Jürgen Frech, Sprecher der Deutschen Annington, das Konzept hinter dem Beruf. „Sie sind auch zuständig für die Abnahme und Übergabe von Wohnungen und überwachen die Arbeit von externen Dienstleistern.“ Klar, kleinere Reparaturen gehören zukünftig auch zu Lassaks Aufgaben, aber für große Sachen greift die Annington auch nach wie vor auf Handwerker zurück. Zumal das Unternehmen derzeit auch eine eigene Handwerkerorganisation aufbaut. „Dort werden dann 800 Leute arbeiten, die dann auch bei der Instandhaltung der Gebäude eingesetzt werden“, sagt Jürgen Frech. Gemeinsam mit den 400 Objektbetreuern seien dass dann insgesamt 1200 neue Mitarbeiter, die die Annington einstellt. „Damit haben wir innerhalb von zwei Jahren die Zahl unserer Mitarbeiter mehr als verdoppelt“, rechnet Frech vor.

Lassak fühlt sich bestens gerüstet für seine neue Aufgabe. Handwerkliches Geschick bringe er von Haus aus mit. Auch in den eigen vier Wänden werkelt er gern selbst. „Anstreichen, tapezieren aber auch Fliesen oder Parkett verlegen, das habe ich alles schon gemacht.“

Umschulung beim TÜV

Und Sorge, dass er erster Blitzableiter für verärgerte Mieter werden könnte, hat er auch nicht. „Ich glaube viele Menschen sind schon wesentlich entspannter, wenn der persönliche Kontakt da ist, wenn man sich kennt.“ Außerdem habe er die entsprechende Umschulung beim TÜV absolviert. „Dort haben wir Einblicke in alle Gewerke gewonnen, hatten eine Einführung in Mietrecht und PC-Kurse. Außerdem stand auch ein Deeskalationstraining auf dem Stundenplan.“