Bottrop. Der neue Leiter umreißt die Studieninhalte am Bottroper Standort der Hochschule Ruhr West.
Fachleute und Führungskräfte der Energiewirtschaft will die Hochschule Ruhr West an ihrem Standort in Bottrop ausbilden. Als mögliche Arbeitgeber der neuen Bottroper Absolventen kommen Konzerne wie RWE, E.ON, Evonik, Siemens, ABB, aber auch Chemische Industriebetriebe sowie Umweltbehörden oder Energie-Agenturen in Frage.
Wie berichtet, werden im September zunächst in Räumen des Berufskollegs die ersten Studenten ihr Studium im Studiengang „Energiesysteme und Energiewirtschaft” aufnehmen. „Der Studiengang ist ein Hybrid aus Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften”, sagte Prof. Gerd Bittner, der zukünftige Standortleiter der Bottroper Dependance der Hochschule Ruhr West, nach seinem Besuch bei Oberbürgermeister Peter Noetzel. „Unsere Studenten werden nicht nur die reine Technik lernen”, unterstrich er.
Allerdings macht der Technikanteil in dem Bachelor-Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens immerhin 60 Prozent aus. Gut 20 Prozent der Studieninhalte sind Betriebs- und Volkswirtschaft sowie Wirtschaftsmathematik. Hinzu kommen Seminare in Wirtschaftsrecht (10 Prozent), aber auch in Unternehmensführung und Management sowie in d e r Technikersprache Englisch.
Der Bottroper Studiengang unterscheide sich damit deutlich vom Angebot der Fachhochschule Gelsenkirchen, von der Professor Bittner ja nun an die Hochschule Ruhr West wechseln wird. „In Gelsenkirchen wird schwerpunktmäßig die Technik gelehrt”, sagte der Bottroper. „Das wollen wir hier ergänzen”, erklärte er, „das ist sehr sinnvoll für die Region”.
Wirtschaftlichkeit von Energiesystemen
Die Fachhochschule Gelsenkirchen bietet an ihren Standorten in Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen jeweils Bachelor-Studiengänge im Wirtschaftsingenieurwesen mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten an und wendet sich mit einem Master-Studienprogramm an Absolventen der Eletrotechnik, an Maschinenbauer oder Versorgungstechniker. Diese können sich auch durch Studienaufenthalte in Frankreich, England oder den USA zum Beispiel als Energiesystem-Techniker auf die Energie-Einsparung und Energierückgewinnung oder die Sicherheitstechnik für Atomkraftwerke spezialisieren.
Die Absolventen des Bottroper Energiewirtschaft-Studienganges werden in die Lage versetzt, Energiesysteme zu konzipieren und ihre Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit professionell zu beurteilen. Sie befassen sich sowohl mit Verfahren der klassischen und regenerativen Energiegewinnung, zum Beispiel Wind Photovoltaik, Biogas und Atomenergie und der Verteilung von Energie durch Netze (Strom, Gas, Wasserstoff). Eine Weiterqualifizierung zum Master ist möglich, sicher auch in Gelsenkirchen.