Bottrop. . Vor 60 Jahren wurden die „Plattdüttschen ut Waold un Hei“ gegründet. Noch heute geht es zwischen den Mitgliedern so familiär zu wie eh und je. Der Verein setzt sich ein für den Zusammenhalt in Fuhlenbrock.

Gefeiert, getanzt und gelacht haben die Plattdütschen 60 Jahre lang. Nun blicken sie zurück und würdigen diesen Anlass mit dem was sie am Besten können: Feiern im Bonifatiusheim.

Gleich zwölf Jubilare ehren die Vorsitzende besonders, denn diese sind seit Gründung echte „Plattdütsche“. Sie bekommen Orden und den echten Bergmannstrunk Muckefuck.

Lange ist es her, als am 23. November 1952 gleich 62 Personen den Vereingründeten.

Ein Gründungsmitglied

Wie es zu dieser Zeit in Fuhlenbrock aussah und wie es mit den Plattdütschen begann, hat Luise Jakobsmeier noch genau vor Augen: „Wenn ich heute nach Bottrop fahre und den hohen Kirchturm sehe, bin ich überglücklich. Da kommt mir immer ein Schwall von glücklichen Jugenderinnerungen entgegen. Ganz früher war hier noch kaum etwas, hier und dort ein Lädchen und natürlich unsere Gastwirtschaft Jakobsmeier. Wir hatten sie früher von der Erbengemeinschaft übernommen und zehn Jahre lang geführt. Dort boten wie Vereinen an, in unseren Räumlichkeiten zu feiern. Die Plattdütschen gründeten wir, weil wir eine Vereinigung wollten, die sich mit der geistigen Gesinnung, dem guten gemeinschaftlichen Leben widmet“, sprudeln die Erinnerung aus der 90-Jährigen. Versteht sich, dass sie auch eine der Jubilare und eine der Mitbegründerin der Plattdütschen war.

Als Vorbild hätte der Verein Plattdeutsche Abendgesellschaft aus Bottrop gedient, die noch vor 1952 in der GastwirtschaftJakobsmeier plattdeutsche Theaterstücke aufführte, Schützenfeste organisierte und das kulturelle Leben förderte. Die Fuhlenbrocker wollten eine solche Gemeinschaft mit eigenen Ideen weiterführen und entwickelten den Verein für ihren Stadtteil.

Gemeinschaft und Heimatbezug

Besonderer Wert habe die Gemeinschaft von Anfang an auf Familienfreundlichkeit und Heimatbezug gelegt. „Alles ist darauf ausgelegt, dass Groß und Klein mitmachen können. Es dient dazu, die Bevölkerung von Fuhlenbrock zusammen zu halten“, erklärte der 52-jährige Bernhard Schulz.

Auf das Zwischenmenschliche käme es an, meint Petra Keldennich: „Es sind so viele tolle Freundschaften in der ganzen Zeit entstanden. Man duzt sich direkt und manche kommen aus anderen Städten, wie Oberhausen, um mit uns zu feiern. Übernächste Woche sind wir wieder zu einem Schützenfest eingeladen“, sagte die 53-Jährige, die die Funkengarde gemeinsam mit ihrer Schwägerin gegründet hat.