Bottrop. . Das Deutsche Rote Kreuz steigt in die stationäre Altenpflege ein. Über dem Haus Rottmannsmühle hängt jetzt der Richtkranz. Gut 80 alte Menschen sollen in dem DRK-Haus bald wohnen.
DRK-Vorsitzender Dr. Klaus-Dieter Erkrath erzählte erst einmal einen Witz: „Sitzt ein älteres Ehepaar am Küchentisch. Sagt er zu ihr: Die Kinder sind aus dem Haus. Der Hund ist tot. Komm, lass’ uns vergreisen“.
Dann lud der DRK-Vorsitzende zu einer Premiere ein: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) feierte das Richtfest für sein erstes Seniorenpflegehaus in Bottrop. Das DRK-Haus Rottmannsmühle an der Karl-Englert-Straße wird Raum für 80 Pflegeplätze bieten. „Das ist unser Einstieg in die stationäre Altenpflege“, sagte Dr. Erkrath.
Im Mai 2013 sollen die ersten Bewohner in dem ersten DRK-Haus einziehen. 70 bis 80 Arbeitnehmer werden dann im und ums Haus Rottmannsmühle beschäftigt sein. „Wir verfolgen ein Pflegekonzept, das frei ist von kultureller, religiöser oder politischer Bevormundung“, sagte Dr. Erkrath.
Ein Maximum an Eigenständigkeit und das gute Gefühl der Sicherheit
Das neue Pflegehaus des Roten Kreuzes sei wegweisend, meint Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Seine Bewohner haben die Freiheit, so zu leben, wie sie es möchten“, sagte er. „Sie können einfach nur Mieter sein. Sie können gleichzeitig aber jederzeit Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es ihre Lebensumstände erfordern“, sagte der Oberbürgermeister.
„Das Haus Rottmannsmühle bietet seinen Bewohnern ein Maximum an Eigenständigkeit und das gute Gefühl von Sicherheit“, erklärte Tischler. Die neuen Bewohner von Haus Rottmannsmühle leben in Einzelzimmern in acht Hausgemeinschaften von jeweils zehn Personen.
Der Oberbürgermeister dankte Vorstand und Mitgliedern des Roten Kreuzes, dass sie in ihrem Haus an der Karl-Englert-Straße auch ein neues Stadtteilcafé eröffnen werden. „Das bietet den Nachbarn hier die Chance eines ungezwungenen Treffens“, sagte Tischler.
Eines der ersten großen Neubauprojekte in der Innovation City
Das DRK-Haus wird mit Fernwärme versorgt. Es sei eines der ersten großen Neubauprojekte in der Klimaschutz-Modellstadt Innovation City und verbinde Wohnkomfort mit energetischer Effizienz, lobte der Oberbürgermeister. „Ich hoffe, dass Haus Rottmannsmühle eine Vorbildfunktion übernimmt“, sagte Tischler.
Denn die Nachfrage nach Altenpflegehäusern in der Stadt wird wachsen. „Die Pflege außer Haus wird stärker nachgefragt werden“, ist sich Helmut Skiba sicher. Der Bauherr von Haus Rottmannsmühle rechnet damit, dass in wenigen Jahren in Bottrop zwischen 300 und 500 vollstationäre Pflegeplätze benötigt werden.
Das Interesse am DRK-Haus Rottmannsmühle ist daher schon jetzt groß. „Wir haben eine ziemlich lange Warteliste mit Anfragen, die nicht nur unser neues Personal sondern auch schon unsere zukünftigen Bewohner betreffen“, sagte DRK-Projektbetreuerin Jennifer Metzlaff. „Wir haben aber noch keine festen Zusagen erteilt“, erklärte sie.
Zwei Wohngruppen für dementiell veränderte Bewohner
Das Pflegehaus, das das Deutsche Rote Kreuz an der Karl-Englert-Straße 43 betreiben wird, bietet auf 4000 Quadratmetern Wohnfläche auf drei Etagen 76 Einzel- und zwei Doppelzimmer. Zwei Wohngruppen sind speziell auf die Bedürfnisse dementiell veränderter Bewohner zugeschnitten. Diese verfügen auch über einen geschützten Garten. Interessenten können sich mit DRK-Mitarbeiterin Jennifer Metzlaff unter der Rufnummer 02041/7373-123 in Verbindung setzen.