Bottrop. .
Der DGB in der Emscher-Lippe-Region warnt vor dem Absinken der Durchschnittsrenten auf nur noch 590 Euro. Dieser Wert ergebe sich für den Regierungsbezirk Münster, wenn die Renten-Pläne der Bundesregierung Wirklichkeit werden, aus denen nach aktuellen Berechnungen des DGB eine Minderung des Rentenniveaus um fast 20 Prozent resultiert. Da Bottrop eine Arbeiterstadt ist, sei der örtliche Rentendurchschnitt wahrscheinlich sogar noch deutlich geringer als im gesamten Regierungsbezirk.
„Um die gesetzliche Rente wieder armutsfest zu machen, müssen wir schnellstens umsteuern und auf weitere Rentenkürzungen verzichten. Wir müssen die Pläne der Bundesregierung zur Senkung des Rentenbeitrags zum Januar 2013 verhindern, weil wir das mit weiteren Rentenkürzungen bezahlen“, erklärt DGB-Vorsitzender Hülsdünker.
Rente mit 67 verschärft Misere
2011 lagen die Renten im Regierungsbezirk Münster nach Zahlen der Deutschen Rentenversicherung im Schnitt bei 684 Euro, heißt es beim DGB. „Hätten wir heute schon das geplante Rentenniveau im Jahr 2030, läge die durchschnittliche Rente in Bottrop bei nur noch rund 590 Euro“, warnt Hülsdünker. Die Rentenpolitik der Bundesregierung sei ein völlig falscher Weg. Schon jetzt gebe es in Bottrop etwa 1200 Menschen, die auf die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung angewiesen seinen. Die Rente mit 67 werde die Situation vieler künftiger Rentner noch verschärfen. Laut DGB scheide etwa jeder fünfte Beschäftigte im Regierungsbezirk Münster aus gesundheitlichen Gründen mit hohen Abschlägen frühzeitig aus dem Arbeitsleben aus. Die Erwerbsminderungsrente liege im Schnitt bei nur noch 615 Euro.
„Wir müssen die finanzielle Situation der heutigen und zukünftigen Rentner verbessern. Wir brauchen dafür eine nachhaltige Entwicklung der Beitragssätze: Der Beitragssatz darf im Jahr 2013 nicht, wie zurzeit vorgesehen, gesenkt werden. Stattdessen schlagen wir vor, ab 2014 den Beitragssatz schrittweise um je 0,1 Beitragssatzpunkte für Arbeitnehmer und Arbeitgeber anzuheben, bis er im Jahr 2025 fast 22 Prozent erreicht“, sagte der DGB-Chef.
22 Prozent im Jahr 2030
„Mit unserem Rentenmodell überschreiten wir den vom Gesetzgeber gewollten Beitrag von 22 Prozent im Jahr 2030 nicht, können weitere Rentenkürzungen verhindern und die Erwerbsminderungsrente spürbar verbessern“, sagte er. Ein Durchschnittsverdiener müsse für diese Verbesserungen jährlich 2,60 Euro mehr im Monat aufbringen.