Bottrop. .

„Machen Sie Ihr Badezimmer zu Ihrem persönlichen Gesundheitszentrum“, pflegt Käthe Kleine- Döveling, Gründerin des Kneipp-Vereins Bottrop zu sagen. Doch wem die Armbäder oder das Wassertreten in der heimischen Badewanne zu umständlich sind, kann seit vielen Jahren das Kneipp-Becken im Gesundheitspark Quellenbusch nutzen.

Ein kleines braunes Holzschild mit der Aufschrift „Sebastian- Kneipp-Weg“ zeigt die Richtung zum Wassertretbecken an. Wer diesem Weg kurzerhand folgt, erreicht schnell - hinter prächtigen Hortensien-Büschen gelegen - das schöne, gepflegte Gesundheitsbecken. „Es gibt einige Stammspaziergänger, die das Becken regelmäßig besuchen“, sagt Doris Dimpfl, Kursleiterin des Kneipp-Vereins. „Trotzdem würden wir uns wünschen, dass noch mehr Leute das Becken nutzten.“ Dies scheitere jedoch oft an mangelnden Kenntnissen über das Wassertreten.

Ein aktiv erwärmter Körper

Wichtigstes Prinzip bei der Anwendung im kalten Wasser sei vor allem ein aktiv erwärmter Körper. Wer noch nicht warm sei, könne dies nun durch schnelle Bewegung und leichte Gymnastik nachholen, erklärt Dimpfl, die seit 20 Jahren treues Mitglied des Kneipp-Vereins ist. Weiterhin ist es wichtig, dass das Armbad, sowie das Wassertretbecken nicht unmittelbar hintereinander benutzt werden. Dies sei physiologisch falsch und würde dem Erfolg entgegenwirken und Kreislauf zu sehr belasten. „Lassen Sie lieber zwei Stunden zwischen den Bädern vergehen“, rät Manuela Seekamp, Kursleiterin des Kneipp- Vereins.

Auch in normaler Straßenkleidung

Ist man nun aufgewärmt, kann das Wassertreten – auch in normaler Straßenkleidung – beginnen. Einfach die Schuhe ausziehen und die Hose hochkrempeln, besondere Sportkleidung wird nicht benötigt.

Beim Wassertreten die Füße mit jedem Schritt ganz aus dem Wasser heben, wie beim sogenannten „Storchengang“. Bei der Anwendung ist besonders wichtig, dass man nur so lange im Wasser bleibt bis ein starker Kältereiz in den Beinen entsteht. Danach das Wasser einfach abstreifen und auf der Tretwiese warmlaufen.

Vielseitige Wirkung des Wassers

Auch die Anwendung des Armbades verläuft ähnlich: beide Arme tief ins Armbecken eintauchen und maximal 30 Sekunden so verbleiben bis dann wieder ein starker Kältereiz eintritt. Anschließend wird das Wasser abgestreift und man lässt die Arme unter Bewegung wieder trocknen.

„Kneipp-Wasseranwendungen wirken bei vielen Dingen gleichzeitig“, erklärt Käthe Kleine- Döveling. Denn ob zur Tromboseprophylaxe, Gefäßdurchblutung oder für das Immunsystem – falsch machen kann man mit den kurzen und vor allem einfachen Anwendung eigentlich gar nichts.

Das Kneipp-Becken ist für jedermann nutzbar und alle Schritte zur Anwendung sind noch einmal auf einer Informationstafel direkt am Becken zusammengefasst. „So kann mit wenig Aufwand viel gemacht und durch eine einfache Therapie viel erreicht werden“, schwärmt Käthe Kleine-Döveling begeistert.