Bottrop. Angesichts des klammen Haushalts kommt auch Bottrop an Einsparungen im Kulturbereich nicht vorbei. Die städtischen Sparvorschläge setzten überwiegend auf Gebührenerhöhung. Selbst wenn alle Kultureinrichtungen geschlössen würden, wäre damit der Haushalt nicht saniert.
Finanziell steht den Städten im Ruhrgebiet das Wasser bis zum Hals. Bottrop bildet da keine Ausnahme. Nach den Einsparungen der vergangenen Jahre stehen nun wieder neue Vorschläge zur Sanierung des maroden Haushalts zur Debatte. Natürlich kann es dabei immer nur um die sogenannten freiwilligen Aufgaben gehen. Daneben gibt es Pflichtleistungen, die den Kommunen von Bund und Land verordnet werden und denen sich die Städte nicht entziehen können. Dazu gehören beispielsweise die Sozialausgaben, die inzwischen gut die Hälfte des städtischen Haushaltes von 300 Millionen Euro ausmachen.
Keine Einrichtung bleibt verschont
Wer die städtische Maßnahmenliste zur Haushaltssanierung studiert, wird feststellen, dass auch der Bereich Kultur nicht ungeschoren davon kommt. Im Gegensatz zu anderen Kommunen scheint sich aber in Bottrop die Tendenz abzuzeichnen, auf radikale Einschnitte verzichten zu wollen. Die Vorschläge setzten eher bei der Gebührenspirale an, die für viele Einrichtungen weiter nach oben gedreht werden soll.
So etwa bei der vom Kulturamt aufgelegten Theater- und Konzertreihe, bei der Stadtbibliothek aber auch beim Sachaufwand des Museums Quadrat. Durch Erhöhung der Entgelte aber auch gleichzeitiger Reduzierung der Sachkosten sieht die Stadt ein Einsparpotenzial von etwa 50 000 Euro für das Jahr 2013.
Etwa 34 000 Euro ließen sich im gleichen Zeitraum durch Gebührenerhöhungen zum Beispiel bei der Kulturwerkstatt, dem Filmforum oder dem Stadtarchiv erzielen. Bei der Musikschule scheint gleich zwei Mal der Hebel angesetzt zu werden: Einmal sollen die Entgelte erhöht werden, im gleichen Atemzug soll die Geschwisterermäßigung ganz abgeschafft werden, was zusammen schon 12 000 Euro pro Jahr ausmachen könnte.
Auch die eher kulturell geprägten Angebote der Volkshochschule, die so genannten VHS-Plus-Kurse, die nicht auch mit Landesmitteln gefördert werden, stehen auf der Liste der Gebührenerhöhung. Dadurch hofft man weitere 10 000 Euro mehr einzunehmen.
Personalreduzierungen werden laut Vorschlagsliste in der Stadtbibliothek erst ab 2015 durch die dann erfolgte Einführung eines Selbstverbuchungssystems zu Buche schlagen. Ähnliches gilt für das Museum für Ur- und Ortsgeschichte. Dort scheint der Abbau einer Stelle ebenfalls in einigen Jahren vorgesehen zu sein.
Die Sparvorschläge könnten für den Kulturbereich weit drastischer ausfallen, zum Beispiel durch Schließung einer Einrichtung. Letztlich entscheiden über diese Vorschläge im Herbst die Politiker.