Bottrop.

Dreimal hatte ein Bottroper Geld aus internationalen Drogengeschäften entgegen genommen und um es zu „waschen“ an Autohändler der Umgebung verteilt. Am Freitag bekam er vor dem Essener Landgericht dafür das Urteil.

Ins Gefängnis muss er nicht. Der bislang unbescholtene Libanese kam mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr neun Monaten davon. Der Vorwurf, in 30 Fällen für den Eigenkonsum Rauschgift gekauft zu haben, wurde eingestellt.

Bis zu 400 000 Euro lagerte der Familienvater schon mal kurzfristig in seiner Bottroper Wohnung. Dass es sich nicht um legales Geld handelte, ist ihm nicht entgangen. Aber: „Er hat die Augen vor dem Ganzen verschlossen“, sagt Verteidiger Christian Reiff zur Gemütslage seines Mandanten, der ein umfassendes Geständnis ablegte.

Auf Anweisung des Mitangeklagten Saleh M., Frisör aus Essen, verteilte er das Geld an die Autohändler, die es in Gebrauchtwagen investierten. Nach dem Verkauf der Autos schaffte man das gewaschene Geld über den Libanon zu Drogenlieferanten in Südamerika. M. wurde inzwischen wegen Geldwäsche zu vier Jahren Haft verurteilt.

Am 18. Februar 2011 übernahm der Bottroper nach eigener Schilderung in der so genannten „Zentrale“ im libanesischen Verein in Bottrop Drogengelder von Saleh M. Am 17. Juni vergangenen Jahres fuhr er in dessen Auftrag im eigenen Wagen zu einer Geldübernahme nach Rotterdam. Dort traf er auf einen gewissen „Dr. John“. Mit 130 000 Euro in einem schwarzen Armani-Schuhkarton ging es zurück nach Bottrop.

Der 31-Jährige will nun sein Leben ändern. In Amerika hatte er Informatik studiert. „Lernen Sie deutsch“, gibt Richterin Jutta Wendrich-Rosch ihm mit auf den Weg. „Computerfachleute werden immer gebraucht.“