Bottrop. .

Jeder möchte es werden, aber niemand möchte es sein: Alt. Und die Chancen gesund und fit alt zu werden, stehen heute besser denn je. Nur: Es liegt an jedem selbst, dies bereits in jungen Jahren vorzubereiten. „Garantie und Patentrezept für hohes Alter gibt es nicht“, so Allgemeinmedizinerin Monika Janicka. „Sicher aber ist, dass ausgewogene Ernährung, Bewegung, geistige Aktivität und Vorsorge dazu beitragen, gesund und fit alt zu werden.“

Urvater Methusalem soll es gar auf 969 Jahre gebracht haben. Ohne gerade ihm nacheifern zu wollen, fragen sich viele Menschen, wie sie es überhaupt schaffen alt zu werden, ohne alt zu sein. „Da ist vor allem das Schreckgespenst der Demenz“, weiß Janicka. „Und inzwischen fragen viele Patienten in mittlerem Lebensalter, ob sie diese und andere Alterserkrankungen verhindern können.“

Die Allgemeinmedizinerin sieht die große Chance, Demenz, Osteoporose sowie altersbedingten Stoffwechsel-, Herz- und Kreislauferkrankungen ein Schnippchen zu schlagen, vor allem in einer viersäuligen Prophylaxe: Dazu zählt die körperliche Aktivität. „Täglich nur einen Kilometer zügig zu laufen, senkt beispielsweise das Risiko der Demenz bereits um 50 Prozent“, so Janicka. „Besonders gut ist Bewegung an der frischen Luft, denn Sauerstoff ist ein wichtiger Treibstoff für den Stoffwechsel.“ Gemäß dem Motto „Wer rastet, der rostet“ solle man auch schlechtes Wetter nicht scheuen. „Es gibt für jedes Wetter die richtige Kleidung“, schmunzelt Monika Janicka.

Auch geistige Aktivität und soziale Kontakte müssen gepflegt werden. „Lesen, Schreiben, Brett- und Gesellschaftsspiele, Gruppendiskussionen, Kreuzworträtsel oder Kurse in der Volkshochschule erweitern die Gehirnreserven“, erklärt die Medizinerin. „Fernsehen hat diese Wirkung nicht, denn es ist eher passiver Konsum.“

Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung gilt als dritter Baustein der Prophylaxe. „Die mediterrane Ernährung mit wenig Fleisch ist empfehlenswert“, so Janicka. Bei Übergewicht sei sinnvoll, für einen besseren Überblick der Ernährungsgewohnheiten ein Tagebuch zu führen. „Da zeigt sich dann, dass meist zu unregelmäßig, zu viel oder zu süß gegessen und getrunken wird“, erklärt Janicka. „Oftmals ist eine Diät überflüssig, wenn man die Gewohnheiten umstellt.“

Die Medizinerin rät, neben dieser präventiven Lebensweise auch die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. So helfe beispielsweise der „Check up 35“, Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhte Cholesterinwerte zu erkennen. „Vieles liegt in unserer Hand, um gesund und fit ein hohes Alter zu erreichen“, stellt Monika Janicka fest. „Es gilt nur, denn inneren Schweinehund zu überwinden, die eigene Lebensweise zu überdenken und eventuell mit alten und ungesunden Gewohnheiten zu brechen. Aber das kann letztlich auch glücklicher machen.“