Bottrop. . „Zecken scheinen sich in den letzten Jahren zunehmend auszubreiten“, meint der Allgemeinmediziner Dr. Karl-Georg Büscher. In dem neusten Teil unserer Serie gibt er Tipps, wie man sich schützen kann und was man tun muss, wenn die kleinen Biester zum Blutsaugen ansetzen.

Die kleinen Biester lauern wieder in Wäldern, Wiesen und Feldern. Und auch im Garten besteht die Gefahr, Opfer einer Zecke zu werden. „Zecken scheinen sich in den letzten Jahren zunehmend auszubreiten“, meint Allgemeinmediziner Dr. Karl-Georg Büscher. „Und natürlich geht eine gesundheitliche Gefährdung von ihnen aus. Aber es wäre völlig überzogen, deswegen Ausflüge in die Natur zu vermeiden.“

FSME gibt es hier nicht

Zecken gibt es natürlich auch im Bottroper Stadtgebiet. Doch herrscht viel Unklarheit und Verwirrung, über die Krankheiten, die der „Gemeine Holzbock“ - so heißt die häufigste Zeckenart in Europa - auslösen kann. „Die gefürchtete Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es hier nicht“, erklärt Dr. Büscher. Sie trete insbesondere in Gebieten unterhalb der Mainlinie, in Bayern, Österreich und in der Schweiz auf.

„Wer in solche Risikogebiete reist, kann sich jedoch impfen lassen“, empfiehlt der Mediziner. Die Dreifach-Impfung bietet etwa drei Jahre Schutz. Für Kinder steht ein spezieller Impfstoff zur Verfügung. Die Gefahr, sich durch einen Zeckenbiss mit Borreliose zu infizieren, ist hingegen auch im Stadtgebiet gegeben. „Aber nicht jede Zecke überträgt die Krankheit“ stellt der Mediziner fest und warnt auch hier vor Panikmache: „Man sollte sich des Risikos bewusst sein, und sich nach Spaziergängen gegenseitig absuchen.

Zwei Tage, um sich vollzusagen

Die Zecken lassen sich am Körper sehr gern in feuchten, warmen Hautfalten nieder und brauchen etwa ein bis zwei Tage, um einen geeigneten Platz zu finden, sowie weitere ein bis zwei Tage, um sich vollzusaugen“

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Hat die Zecke zugebissen, gilt es schnell zu handeln, einen Arzt aufzusuchen oder sie gleich mit einer Zeckenzange zu entfernen. „Desinfizieren sollte man die Stelle jedoch erst anschließend, damit der Blutsauger aus Panik sein Gift nicht doch noch abgibt“, erklärt Büscher. Zeckenopfer sollten die Bissstelle in den folgenden zwei Wochen aufmerksam beobachten. Bildet sich ein großer roter Fleck, kann dies ein Hinweis auf eine mögliche Borreliose-Infektion sein.

Antibiotikabehandlung

„Dann ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich“, so Büscher. „Mit einer Antibiotikabehandlung ist die Infektion aber vollständig zu heilen.“ Ohne Behandlung bestehe jedoch die Gefahr, dass die Borreliose chronisch werde, Sehnen, Gelenke und Nerven befalle.