Viele Menschen warten inzwischen schon sehnsüchtig auf die wohl schönste Zeit im Jahr - ihren Urlaub. Endlich ausspannen und Sonne, Strand und Meer; oder auch die Berge genießen. Wer mag angesichts solch verlockender Aussichten an Unpässlichkeiten oder gar Krankheiten denken. „Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass es kein Paradies gibt und sich für mögliche Gefahren wappnen“, empfiehlt Allgemeinmediziner Dr. Karl-Georg Büscher.

Zur Vorbereitung jeder Reise sollte unbedingt der Impfschutz überprüft werden: Die hier anzuratenden Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Polio sind auch als Schutz während einer Reise sinnvoll. „Für Menschen, die in tropische Länder und ans Mittelmeer reisen, empfiehlt sich zudem eine Impfung gegen Hepatitis A“, so Büscher. Und je nach Reiseziel sei eventuell auch Impfschutz gegen Malaria, Gelbfieber oder Japanische Enzephalitis notwendig.

Unterschätzt werde, so der Mediziner, die Gefahr einer Masern-Infektion. „Masern sind in vielen europäischen und tropischen Ländern verbreitet, derzeit etwa in der Ukraine und in Großbritannien“, warnt Büscher und rät: „Auch Erwachsene sollten sich impfen lassen - selbst wenn sie meinen, als Kind Masern gehabt zu haben. Sicher ist sicher!“ Auf jeden Fall gehöre der Impfpass ins Gepäck.

Ebenso natürlich eine Reiseapotheke mit Schmerz-, Desinfektions- und Durchfallmitteln sowie Pflaster und Verbandszeug - und gegebenenfalls alle Medikamente, die im Alltag sowieso benötigt werden. Sonnenschutzmittel sollten den hohen Lichtschutzfaktor 20 haben. Risikopatienten empfiehlt der Allgemeinmediziner, sich bei Langzeitflügen über zweieinhalb Stunden vor Thrombose zu schützen. „Alle Anderen sollten ihre Füße viel bewegen oder einfach mal durch den Gang gehen“, so Büscher. Der Reiselust von chronisch Kranken sowie Menschen, die gerade eine schwere Operation oder einen Herzinfarkt überstanden haben, stehe grundsätzlich nichts entgegen. „In der Regel gilt, sechs Monate nicht zu fliegen. Betroffene sollten sich unbedingt von ihrem Arzt beraten lassen.“

Ist der Urlaubsort erreicht, heißt die Devise: Weniger ist mehr. „Es empfiehlt sich, nicht aus vollem Stress heraus in den Urlaub zu starten und nach dem Urlaub gleich wieder in Stress zu verfallen. Der Körper braucht etwa zwei Tage Zeit, sich zu akklimatisieren“, so Büscher. „Man sollte seine eigenen Grenzen akzeptieren und nicht gleich mit dem Besichtigungsmarathon starten.“ Kinder könne man diese Grenzen übrigens sehr gut anmerken: „Wenn sie anfangen zu knatschen, hat das seinen Grund.“