Bottrop.

Zufrieden zeigte sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel bei seiner Stippvisite im Zentrum für Information und Beratung (ZIB) über die Fortschritte der Innovation City. „Bei jedem Besuch wird mir wärmer ums Herz und den Verstand“, ließ der Minister wissen, der vor allem den Modellcharakter der Innovation City in der beschleunigten Energiewende hervorhob.

Während andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein und Bayern sich bereits ehrgeizigen Klimaschutzzielen verschrieben haben, müsse NRW sich anstrengen, um die Wende nicht zu verpassen, betonte der Grünen-Politiker: „Wenn wir es hier, in einer der stärksten Industrie- und Energieregionen Europas, nicht schaffen, wo soll es dann überhaupt gelingen?“ Bottrop habe eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion für andere Städte: „Wir müssen unser Energiesystem schnell unstellen und benötigen dafür Zukunftskonzepte“, so Remmel. „In der Innovation City werden sie entwickelt.“ Dabei müsse es auch erlaubt sein, wenn sich ein neuer Weg als Sackgasse entpuppt. Solche Sackgassen sehe er momentan im Bottroper Projekt aber nicht, versichert Remmel.

Verbesserungsmöglichkeiten schlummerten in vielen Städten, etwa bei den nur unzureichend miteinender verbundenen Nah- und Fernwärmenetzen. Die Arbeit in der Bottroper Modellstadt lobt der Minister als bodenständig und zielorientiert: „Die Idee lässt sich konkret am Haus festmachen. Innovation City findet direkt bei den Bürgern statt.“ Auch in diesem Sinne sei Bottrop ein Aushängeschild für die Städte in NRW. „Klimaschutz und Energiewende sind Fortschrittsmotoren für Wirtschaft und Umwelt. Davon profitieren die Kommunen, weil sich die Nutzung erneuerbarer Energien positiv auf ihre Wertschöpfung auswirkt, aber ebenso müssen Energieeinsparungen auch die Geldbörsen der Bürger entlasten.“

Der Besuch im ZIB war die 20. Station in Remmels „NRW-Klimaschutztour“, die er im Juli 2011 angefangen hat. Die Klimaschutzprojekte fänden noch überwiegend in den ländlichen Gegenden statt, berichtet der Politiker. „Wir brauchen dringend einen Schub für die Städte und Metropolen.“ Dieser Schub könne aus Bottrop kommen. „Natürlich ist es in einem Einzugsgebiet mit knapp 70 000 Einwohnern viel schwieriger als in einer Kleinstadt, die Bürger zu begeistern.“ Dennoch blicke er zuversichtlich in die Zukunft: „Es wird sicherlich noch Rückschläge geben, doch Innovation City ist schon sehr weit gekommen.“