Bottrop. .

Eine riesige Nebelwolke schießt aus der Düse des gelb-orangen Unimogs in die Eichen, hüllt sie meterhoch ein. Mit einem Spritzeinsatz will das Grünflächenamt die Ausbreitung der Raupen des Eichenprozessionsspinners im Stadtgebiet eindämmen. Das ist notwendig, weil die giftigen Haare der gefräßigen Tiere gesundheitliche Beschwerden verursachen können.

Noch schauen die Tiere harmlos aus, sind nur etwa anderthalb bis zwei Zentimeter klein und eher selten zu sehen. „Aber der Schein trügt, im Frühstadium ihrer Entwicklung sind sie sehr aktiv und gefräßig “, weiß Kai-Uwe Dahm vom Grünflächenamt aus der Erfahrung der vergangenen Jahre. Denn seit etwa sechs Jahren breiten sich die Raupen des Eichenprozessionsspinners - von Süddeutschland kommend - im Stadtgebiet aus, befallen ausschließlich Eichen in Grünflächen und Parks, an Spielplätzen und Straßenzügen.

Unbehelligt würden die Raupen die Bäume bald in gespenstische Netze hüllen. Den Bäumen schadet das nicht, sie erholen sich mit dem Johannistrieb. Gefährlich sind die Raupen vor allem wegen ihrer giftigen Haare. „Diese rufen schwere allergische Reaktionen hervor und deswegen müssen wir handeln“, so Dahm.

Da es inzwischen nicht mehr ausreicht die Bäume abzusaugen, startet das Grünflächenamt seit drei Jahren im Frühjahr eine Spritzaktion. „Wir spritzen ein biologisches Insektizid mit dem Bazillus Thuringiensis. Es bewirkt, dass die Raupen ihre Verdauung einstellen.“ Zwar werde nur etwa die untere Hälfte der Bäume besprüht, doch das sei ausreichend, um die Plage zumindest einzudämmen. „Denn im Frühstadium ihrer Entwicklung halten sich die Raupen im unteren Bereich der Bäume auf,“ erläutert Dahm. „Vereinzelte Gespinstnester werden im Juni abgesaugt.“