Bottrop.. Sonst feuern die „Silverstars“ aus Oberhausen die RWE-Volleys aus Bottrop an, jetzt werden sie für Deutschland in Orlando antreten. Am Wochenende stieg in der Dieter-Renz-Halle die Generalprobe. In den USA treten die Mädchen vor allem gegen Profiteams an.

Cheerleading war ursprünglich einmal dazu gedacht, Sportmannschaften anzufeuern und dem Publikum einzuheizen. Das akrobatische Tanzen ist jedoch längst nicht mehr nur Mittel zum Zweck, die einzelnen Cheerlaeding-Teams treten selbst in Meisterschaften gegeneinander an. Die „Silverstars“ aus Oberhausen sind dabei besonders erfolgreich. So kam es, dass sie sich im letzten Jahr im Movie Park Kirchhellen gegen Teams aus ganz Europa durchgesetzt und sich damit für die Weltmeisterschaft in den USA qualifiziert haben.

Am 25. Mai geht der Flug ab Düsseldorf über Atlanta nach Orlando. Dort werden die Teams aus aller Welt dann am 28. Mai um den Einzug ins Finale kämpfen. 40 Formationen treten an, 24 kommen eine Runde weiter, um den Titel am nächsten Tag unter sich auszumachen.

Für die Silverstars gilt: „Dabei sein ist alles. Das wird sicher schwer in den USA. Denn das sind alles Nationalteams“, hält Trainerin Sarah Fiebrig die Erwartungen klein. Das bedeutet, dass die Oberhausener gegen Vollprofis antreten. „Die trainieren vielleicht sechsmal in der Woche. Wir dagegen nur zweimal. Für uns ist das ein Hobby, aber eins, das wir ernst nehmen.“

Choreografie zu Lady Gaga

Qualifiziert hatten sich die Sportlerinnen mit einer Choreografie zu „Lady Gaga“. Der sind sie treu geblieben. In Orlando werden sie eine Performance zu „Pokerface“ aufführen. Nur soll diesmal alles „noch ein bisschen schneller, noch ein bisschen genauer sein“, kündigt Fiebrig an. Die Fans, die zu Hause bleiben, durften bei der Generalprobe in der Dieter-Renz-Halle schon mal zusehen, wie sich die Mädchen schlagen. Dort dürfen sie auftreten, weil sie für die RWE Volleys aus Bottrop tanzen.

Man musste kein Juror sein, um zu erkennen, wie viel Arbeit und Körperbeherrschung dahinter steckt. Die Choreografie ist komplex, die Abläufe sind synchron, die Bewegungen schwierig. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, sollte mal ein Bein im 90-Grad-Winkel nach vorn strecken, sich auf dem anderen im Kreis drehen und dabei noch eine gute Figur machen.

Bewegungen sehen leicht und locker aus

Die Mädchen lassen solche Bewegungen so leicht aussehen, als würden sie einen Kühlschrank öffnen oder ein Buch umblättern. Dabei lächeln sie, bewahren Körperspannung und werfen ihre Pompons in die Luft, um sie scheinbar ohne Hinzusehen wieder aufzufangen. „Das ist eine Mischung aus Bodenturnen, Jazztanz und Ballett. Da spielen viele Faktoren eine Rolle“, erklärt Fiebrig, „beim Turnier kommt es dann vor allem auf Technik, Sauberkeit und die Schwierigkeit der Levels an.“

Die Konkurrenz in den USA wird hart sein. Auf ihre Leistung können die Sportlerinnen schon jetzt stolz sein. „Wenn es nicht klappt mit dem Finale, gehen wir eben noch einen Tag in den Disney Park“, grinst Fiebrig. Und ein anschließender Kurztrip nach Miami ist ohnehin schon eingeplant – zum Shoppen.