Bottrop. .

Sie lockten mit Treuepräsenten, Tankgutscheinen oder unverhofftem Geldregen. Sie schwatzten am Telefon Stromverträge oder die Teilnahme an Gewinnspielen auf oder trieben mit Angst einflößenden Mahnschreiben dubiose Forderungen ein. „Den Abzockern gingen die Maschen auch 2011 nicht aus“, bilanziert die Verbraucherzentrale.

Trotz Verbot: Mit Werbeanrufen nervten Firmen Verbraucher das ganze Jahr. Mal wurde die Teilnahme an einer Lotterie mitsamt einem Magazin-Abo untergeschoben, mal war ein Probepaket für Nahrungsergänzungsmittel der Köder. Nicht minder ideenreich: Ein Anruf der „Gewinnermittlungszentrale Istanbul“, die den 42 000-Euro-Mercedes erst auslieferte, wenn zuvor die Versicherungssumme über 620 Euro auf ein Konto überwiesen worden war.

Mit Rechnungen über 116 Euro für eine angebliche Teilnahme am Bonusprogramm „Automobilservice Deutschland GmbH“ gab die Epsilon GmbH 2011 in Sachen Abzocke Vollgas. Post von „Ivan Milosevic“ machte Verbraucher Glauben, sie schuldeten der Firma Winfinder oder Windienst einen Betrag in meist dreistelliger Höhe.

Auch im Internet legten die Abzocker ihre Fallen aus: So diente bei einem Online-Quiz der Gewinn eines Apple-Produkts als Köder. Nach Eingabe der eigenen Handynummer sollte der Zugangscode zu den Quizfragen per SMS übermittelt werden. Mit diesem Schritt hatte die Falle jedoch schon zugeschnappt.

Veranstalter von Kaffeefahrten schlugen mit einer Reise zum Nulltarif, für die dann eine happige Servicegebühr fällig wurde, eine besonders dreiste Tour vor. Andere verlangten von jenen, die die Reise nicht antreten wollten, den kompletten Betrag zu bezahlen. Telefonabzocker probierten es gern unter falscher Flagge: Um Vertrauen zu erwecken, stellten sie sich am Telefon mit „Verbraucherzentrale“ oder „Verbraucherschutzzentrale“ vor. Sie versprachen, Name und Nummer auf eine Liste zu setzen, die Schutz vor ungebetenen Telefonanrufen biete. Kosten des nutzlosen Services: rund 70 Euro.