Bottrop.
Andere haben Ferien - sie büffeln für die Zentrale Abschlussprüfungen zur Fachoberschulreife: 25 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund bereiten sich auf mögliche Prüfungsthemen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik vor. Seit drei Jahren bietet die RAA diesen Ferien-Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund an - erstmalig ist als Kooperationspartner der „Verein für Chancengerechtigkeit in Bildung und Gesellschaft“ dabei.
Es sind neuen Jungen und 16 Mädchen, die sich morgens in der Hauptschule Lehmkuhle zum Lernen treffen. Sie haben jetzt ein kurzfristiges Ziel, nämlich die Prüfungen im Mai zu schaffen. An dem seit 2004 laufenden Förderunterricht für alle Jahrgänge der Sekundarstufen I und II wie ihn die RAA anbietet und wie er in der Regel über die Mercator-Stiftung und über die Stadt finanziert wird, nehmen weitaus mehr Schülerinnen und Schüler teil, gegenwärtig 242.
Allen gemeinsam ist das Ziel, zu höherwertigen Bildungsabschlüssen zu kommen. Dieter Pillath, Leiter des Referates Migration: „Mehr Menschen mit Migrationshintergrund müssen in Funktionsstellen der Gesellschaft gelangen. Höherwertige Bildungsabschlüsse sind die Eintrittskarte - die Sprache der Schlüssel.“ Den Schwerpunkt der Förderunterrichtes bildet dabei deshalb die Förderung der Bildungssprache Deutsch - in allen Fächern, denn Sprache hat ja eine Schlüsselfunktion auch für jeden Fachunterricht.
Es werde zukünftig angesichts der Lage der öffentlichen Kassen nicht leichter, an Mittel für den Förderunterricht zu kommen, sagt Paul Ketzer, Erster Beigeordneter der Stadt und stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Chancengerechtigkeit in Bildung und Gesellschaft. Dankenswerter Weise leiste die Stiftung Mercator viel und die Stadt trete pflichtgemäß auch ein. Weil die Mercator-Stiftung aber in der Regel sich nach einer Anschubphase zurückziehe, sei es gut, dass sich mit dem Verein schon mal ein Finanzier der diesjährigen Osterferien-Lernaktion gefunden habe.
Zu dieser Gruppe gehören auch Jugendliche, die ohnehin den Förderunterricht besuchen und jetzt nur noch vor der Prüfung eine Verstärkung wünschen. Ihre zehn Lehrkräfte sind angehende Lehrerinnen und Lehrer von der Uni Duisburg/Essen. Sieben von ihnen haben selber einen Migrationshintergrund - Nachahmungseffekt erwünsch!
Der recht kleine Verein für Chancengerechtigkeit wird von Irfan Durdu geleitet. Ihm gehe es nicht um viele Mitglieder, aber sehr wohl darum, Mittel zusammenzubekommen für Aktionen wie diese Ferienschulung und damit der RAA bei ihrer Abeit zu helfen.