Bottrop.

Ein schöner Frühlingstag, dieser Warnstreiktag, so dass zumindest für die Menschen mit überschaubaren Wegen und Kräften am Mittwoch auch das Fahrrad eine Alternative zum Bus konnte. Nur wer Linien der DB-Tochter Busverkehr Rheinland - in Bottrop der SB 29 und jeder zweite Bus der in Partnerschaft mit der Vestischen fahrenden Linie SB 16 - brauchte, hatte Erfolg beim Warten.

Auf dem großen, leeren ZOB fanden sich auch nur an den Haltestellen der DB-Busse vereinzelt Menschen. Am Kundencenter der Vestischen gab es den Hinweis, wo man Auskunft zu diesen beiden Linien erhalten konnte.

Das Rathaus zeigte offene Türen, die Dienststellen waren nur personell verdünnt - aber die Publikumsströme auch, stellte man im Bürgerbüro fest. Weitaus weniger Menschen als sonst wollten Verwaltungsdinge erledigen, wahrscheinlich gewarnt durch die Vorankündigungen des Streiks.

Auf dem Markt registrierten die Händler weniger Besucher als sonst. Und sie kamen später als üblich, häufiger mit dem Fahrrad, zum Teil sogar mit dem Taxi.

Die Gewerkschaft Verdi hatte zu einer zentralen Streikveranstaltung nach Duisburg eingeladen, Treffpunkt auch für die Bottroper Streikenden so sie denn in Verdi organisiert sind. Die im Komba, einer Gewerkschaft kommunaler Beschäftigten, organisierten Beschäftigten, trafen am Morgen vor dem Bottroper Rathaus zusammen und marschierten dann zum Saalbau.

Wolfgang Gottschalk, Vorsitzender des auch für Bottrop zuständigen Verdi-Bezirks Emscher-Lippe-Süd, bezeichnet die Duisburger Veranstaltung als vollen Erfolg. Er spricht von rund 10000 Teilnehmern. Wenn sich jetzt bei den nächsten Verhandlungsrunde am 28./29. März nichts Entscheidendes tue, dann folge die Urabstimmung „und dann wird Ende April gestreikt, dann tun wir noch eine Schippe drauf“.

Er habe bei den Bürgern noch keine negative Reaktion auf die Warnstreiktage gespürt. „Und alle hatten doch Gelegenheit, sich darauf vorzubereiten.“ Dass jetzt auch in Bottrop - wie in Nachbarstädten schon am ersten Warnstreiktag - der Müll nicht zeitversetzt jeweils einen Tag später abgeholt wird mit einer Überstundenregelung, sondern die Mittwochs-Tour wirklich ausfällt, hält er für richtig. „Alles andere konterkariert doch den Streik.“

Es sei dem Bürger doch sicher möglich, die eine Woche zu überbrücken bis zur nächsten Tour. Zumal die BEST auch erklärt hat, dass sie neben die Tonnen gestellte Kunststoffsäcke mit überzähligem Restmüll bei der nächsten Tour mitnimmt.