Video dokumentiert Feuerwalze in Bottroper Busdepot
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Bottrop. . Ein Video von einer Überwachungskamera der benachbarten Tankstelle dokumentiert den Großbrand im Bottroper Busdepot am ersten Weihnachtstag. Die Versicherung trägt den Schaden in Höhe von 22 Millionen Euro, die erste Million ist bereits ausgezahlt.
Bei dem verheerenden Brand im Busdepot der Vestischen vergangenes Jahr am ersten Weihnachtstag hätten auch zusätzliche Feuermelder oder andere Warnsysteme den Schaden nicht verhindern können. Martin Schmidt, Geschäftsführer der Vestische Straßenbahnen GmbH mit Sitz in Herten, untermauerte dies jetzt im zuständigen Verkehrsausschuss des Kreises Recklinghausen eindrucksvoll mit einer Videoaufzeichnung, die den Brand dokumentiert.
Seit vorletzter Woche liegen die Aufnahmen vor, die von einer Überwachungskamera der benachbarten Tankstelle stammen. Die Aufnahmen belegen, dass das Feuer am ersten Weihnachtstag kurz nach 6.30 Uhr im Innern eines Busses ausbrach und binnen zehn Minuten die 100 mal 53 Meter große Halle lichterloh brannte. „Als die Flammen aus dem Bus schlugen, ging eine Feuerwalze durch das Depot, da hätte man nicht vor weglaufen können“, sagte Schmidt. Reifen platzten wie Feuerwerkskörper, 38 000Liter Diesel verpufften.
Auch bei einem früheren Eintreffen der Feuerwehr wäre nichts mehr zu retten gewesen. Eine Einschätzung, die auch die Versicherung teilen musste. Den Schaden, der mit 22 Millionen Euro beziffert wird, muss sie ersetzen. Die erste Million ist bereits ausgezahlt. Die Halle an der Hibernia-straße wird neu aufgebaut. Der Auftrag für 69 neue Busse ist bereits europaweitausgeschrieben. Schon im Juli soll die Busflotte mit den neuen Fahrzeugen ausgestattet sein.
Großbrand im Busdepot
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Busse werden durch nagelneue
Die restlos zerstörten Busse werden durch nagelneue ersetzt. Der Vorteil: Die Flotte entspricht damit weitgehend den Umweltschutznormen und ist mit modernster Technik ausgestattet. Zusätzliche Kosten entstünden nicht, sagte der Geschäftsführer der Vestischen.
Bis zum Baubeginn der neuen Halle – es müssen noch Brandschutzfragen geklärt werden – gab es schnelle unbürokratische Hilfe. Ein benachbartes Straßenbauunternehmen stellte Abstellflächen für die Busse zur Verfügung. Dazu musste eine neue 153 Meter lange Straße gebaut werden. „Die Baugenehmigung“, so Schmidt, „kam über den kurzen Dienstweg binnen 24 Stunden.“ Die benachbarten Straßenbauer erhielten gleich den Auftrag und bauten in Rekordzeit die neue Zuwegung. Die Brandursache steht ebenfalls definitiv fest: Ein Bügel der 700 Ampere starken Busbatterie – Schmidt: „Damit kann auch ein Schweißbrenner betrieben werden“ – stand unter Strom, brach und sorgte für den Funkenschlag, der den Brand auslöste. Der Grund konnte nicht geklärt werden. Fakt sei aber, so Schmidt, dass dies bei anderen Bussen dieser Bauart nicht vorgekommen sei. Auch der Nachweis der ordnungsgemäßen und lückenlosen Wartung habe geführt werden können.
Letztendlich habe die Vestische Glück im Unglück gehabt, resümierte Schmidt. Zum einen seien bei dem spektakulären Großbrand keine Menschen zu Schaden gekommen. Zum anderen stünde die Versicherung für die Erneuerung der Busflotte und den Neubau des Depots gerade.
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