Donnerwetter! Was war das ein glänzendes Crossover-Projekt der Städtischen Musikschule, die im 21. Jahr ihres Bestehens über eine ganze Riege von imponierenden Talenten verfügt.
Sie heißen Svea und Nadine, Annika und Ines, Luca und Moritz, Christiane und Tom, Margit und Ina usw. Angeführt und angeleitet werden die Sängerinnen und Flötisten, Schlagzeuger und Gitarristen, Geiger und Bassisten von Ingo Brzoska und Jürgen Slak. Das Leitungsduo schuf mit der dritten „RockClassicGala“, unterstützt von Sponsoren und von dem Förderverein des Instituts im fast ausverkauften Lichthof, einen Standard, an dem sich künftige Programme und Projekte messen lassen müssen.
Rock Classic Gala
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Schlag auf Schlag ging es, der anspruchsvolle Genre-Wechsel inbegriffen: von Flash Dance zu Sergej Rachmaninow, von Gabriel Faurés mystischer „Pavane“ zu Johannes Brahms „Ungarischem Tanz“, von Leonard Cohens „Halleluja“ zu „Rocky Horror Picture Show“, von Sergej Prokofjew zu Heavy Metal, von Disco-Fieber zur Filmmusik. Eine fast zweieinhalbstündige Vortragsfolge mit Orchester und Band, Chor und Klavier, Beat und Ballade. Das war nämlich das Spannende und Überraschende an diesen „Best of“-Geschenken: Jeder Titel, jede Einstudierung, jedes Arrangement dokumentierte die Professionalität und das musikalische Knowhow der über 50 jungen Leute auf dem Podium. Kein Wunder, dass schon nach wenigen Beiträgen die Begeisterung das gesamte Auditorium einnahm. Diese Gala war sicherlich eine Bottroper Sternstunde! Musikschulen in den größeren Nachbarstädten würden eine solch hochkarätige und abwechslungsreiche Veranstaltung zur Zeit kaum stemmen können.
Many und Julia moderierten mit Selbstironie, geleitet und dirigiert wurden die Kompositionen von Heidi Bigalke und Sebastian Erpenbeck, die pfiffigen, sogar ungewöhnlichen Arrangements stammten meist von Brzoska, Slak und Ruth Miketta und anderen.
Ob sie die dramatische „Geierwally“ oder die ewige Liebesgeschichte von Romeo und Julia, ob sie Alan Parsons Projekt oder Queen-Hits, John Miles oder Rockiges, Musical oder Filmmelodie, „Maniac“ oder „All by myself“ für die jeweilige Besetzung intonierten – das Verhältnis zu den einzelnen Werken war stimmig und ernst zu nehmen. Die Jugend (zusammen mit ihren Dozenten) nahm das auseinander driftende Panorama ernst. Die Gala lief in der zeitgemäßen Tradition der Londoner Erfolgsgeschichte von „The Night of the Proms“.
Dieter Bohlen hätte an diesem Abend mal im Lichthof vorschauen sollen: Es hätte ihm vermutlich die freche und zynische Sprache, mit der er in seinen TV-Sendungen aufwartet und so fehlgeleitete Sternchen abwatscht, verschlagen. Alle, die an diesem denkwürdigen Programm mitwirkten, verdienten ein Extralob. Die einjährige intensive Probenarbeit zahlte sich aus. Das war von allen Seiten zu hören. Auch Technik und Lichtdesign waren dem Anlass angemessen.
Es gab minutenlangen Beifall und Ovationen. Diese Gala gibt der Musikschule einen riesengroßen Schub!
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