Bottrop. .
Nur noch wenige Tage sind es, bis die fünfte Jahreszeit ihren Höhepunkt erreicht – für die Funkenmariechen und den Major der Juniorengarde der Kleinen Karnevalsgesellschaft (KKG) eine ebenso aufregende wie anstrengende Zeit. Denn jetzt beginnt für die eifrigen Tänzer ein regelrechter Auftritts-Marathon.
Stolze zwanzig Termine stehen bis Aschermittwoch auf dem Plan – da ist nicht nur eine hervorragende Kondition gefragt. Beim letzten Training vor ihren großen Auftritten bewies die Juniorengarde der KKG jedoch, dass sie für eine gelungene Session wirklich alles parat hat.
Synchron fliegen die Beine in die Höhe, anspruchsvolle Schritt- und Sprungkombinationen gelingen wie selbstverständlich und am Ende landen die kleinen Tänzerinnen auch noch im Spagat – so sieht es aus, wenn die Juniorengarde der KKG die Bühne unsicher macht. Doch was dort so mühelos aussieht, das braucht jede Menge Übung, nicht nur zur Karnevalszeit. Das ganze Jahr über trainieren die zwölf Mariechen und der Major zweimal pro Woche für eineinhalb Stunden – eine Zeit, in der alle mit viel Spaß bei der Sache sind.
Sechs neue Tänze einstudiert
Das Ergebnis überwältigt sogar Trainerin Michelle Lewandowsky: „Ich bin so stolz auf unsere Truppe. Sie haben in einem Jahr unglaublich viel geschafft, einfach toll.“ Die 24-Jährige nahm die Juniorengarde im März letzten Jahres unter ihre Fittiche. Seitdem hat sich einiges getan: „Wir haben zusammen sechs neue Tänze einstudiert. Das ist sehr viel. Und außerdem können jetzt alle den Spagat“, freut sich die junge, speziell ausgebildete Trainerin. Für Claudia Adams, Koordinatorin der Juniorengarde der KKG, ist der Vorher-Nachher-Effekt seit März letzten Jahres mehr als deutlich: „Die jetzige Leistung ist gar kein Vergleich mehr zu der vor einem Jahr.“ Für Adams gibt es dafür nur eine Erklärung: „Michelle tanzt und unterrichtet mit Leidenschaft. Das hat sich ganz schnell auf die Kinder übertragen“ – eigentlich kein Wunder, denn Michelle Lewandowsky, hauptberuflich Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistungen, ist Närrin durch und durch. Mit fünf Jahren war sie die bis heute jüngste Kinder-Karnevalsprinzessin in Bottrop: „Damals war ich genau einen Meter groß“, lacht sie heute. Ihre ersten Schritte als Mariechen hatte Michelle da schon längst hinter sich gebracht. Einige Jahre später folgte eine erfolgreiche Zeit bei der Cheerleadergruppe „Silver Stars“ – doch den Gardetanz verlor sie dabei nie aus den Augen: „Es ist einfach dieser Teamgeist, der den Gardetanz so besonders macht“, erklärt Michelle.
Im März geht sie mit ihrer Truppe übrigens zum ersten Mal bei einem richtigen Turnier an den Start. Dort haben sie gute Chancen, durch ihre Leistung zu glänzen. Auffallen wird die Juniorengarde der KKG in jedem Fall – schließlich gehört sie zu den wenigen Gruppen mit einem Funkenmajor. In Bottrop ist der 10-jährige Ben Adams gar der einzige Junge, der vom Tanz inmitten eines Dutzend Mädels einfach nicht genug bekommen kann. Für Ben selbst ist das ganz normal: „Etwas anderes als Gardetanz kann ich mir gar nicht vorstellen.“