Bottrop. Ganz Bottrop soll einen Tag lang fair leben. Die Gesellschaft für Stadtmarketing bereitet für Anfang September einen Fairtrade-Markt auf dem Berliner Platz vor und ruft zum Mitmachen auf.

Die ganze Stadt soll einen Tag lang fair leben. Das wünscht sich die Gesellschaft für Stadtmarketing Bottrop (GSB). Anfang September wollen ihre Mitarbeiterinnen den Fairen Handel zum großen Thema machen. Anlass soll ein Fair-Trade-Markt auf dem Berliner Platz sein.

„Wir denken fairer Handel passt gut zur Innovation City“, sagte Projektmanagerin Natascha Sadowski und denkt mit dem GSB-Team längst auch über den geplanten fairen Tag hinaus: „Wir könnten uns durchaus vorstellen, dass Bottrop auch eine Bewerbung als Fairtrade-Town anstrebt“.

Erst einmal aber sollen so viele Bürger wie möglich beim avisierten Fairtrade-Markt im September mitmachen. Fair gehandelte Waren seien nicht nur etwas für wohlhabende Leute. „Wir wollen auch Antworten auf die Frage geben: Wie kann ich mich einbringen, auch wenn ich kein Großverdiener bin?“, sagte die Projektmanagerin. Die Gesellschaft für Stadtmarketing richtet ihren Aufruf daher an Unternehmen aller Art, an Gastronomen, Institutionen und Vereine. „Auch an die Schulen“, betonte GSB-Geschäftsführerin Martina Rudziok. Ihr Team hofft, dass sich möglichst viele von ihnen in die Aktion einbringen. „Die meisten bringen mit fairem Handel ja meist Kaffee, Orangensaft und vielleicht noch Bananen in Verbindung“, meint Natascha Sadowski. Fairtrade sei aber längst viel mehr. „Starbucks, das ja in Bottrop das erste Drive-In-Café Europas eröffnen will, bietet nur fairen Kaffee an“, sagte die Projektmanagerin. „Auch Textilläden haben Fairtrade-Mode im Angebot, die wirklich hip ist und längst nicht mehr nur hippy“, betonte sie. Für solche Unternehmen könne der geplante Fairtrade-Markt auf dem Berliner Platz ein Forum sein.

Wir wollen soziale Netzwerke mit ins Boot nehmen

Bei jungen Leuten will die Gesellschaft für Stadtmarketing Interesse wecken und nicht nur bei den „üblichen Verdächtigen“, die sich ohnehin schon im fairen Handel engagieren, bei diesen aber selbstverständlich auch. „Wir wollen soziale Netzwerke mit ins Boot nehmen, um gerade auch beim jungen Publikum einen großen Teilnehmerkreis zu interessieren“, sagte Natascha Sadowski. Den ersten oder zweiten Samstag im September hat die GSB für den fairen Tag ins Auge gefasst.

Den Anspruch seiner fairen Aktion hängt das GSB-Team bewusst sehr hoch. Auch wenn es dem einen oder anderen womöglich etwas zu pathetisch klinge, meinte Natascha Sadowski dennoch: „Jeder sollte sich an diesem Tag die Frage stellen: Wie kann ich die Welt verbessern? - oder zumindest nicht verschlimmern.“