Bottrop.

„Wo wir sind, bis du sicher“: Notinseln bieten Kindern Schutz und Hilfe. Auch in Bottrop: An 75 Türen in der Stadt, von Pflegedienst bis zu Sparkasse, klebt das „Notinsel“-Logo.

„Meist sind es die kleinen Sorgen, mit denen Kinder in die Notinseln kommen“, erzählt Claudia Kruszona von der Bottroper Arbeiterwohlfahrt. Ein aufgeschlagenes Knie, Schlüssel vergessen, verlaufen oder auch mal Durst: „In den Anlaufstellen wissen die Mitarbeiter, wie sie den Kindern am besten helfen können.“ Denn jede Notinsel sei vorab mit entsprechenden Leitlinien ausgestattet worden.

„Grundsätzlich gilt: Das Kind niemals wegschicken, sondern immer versuchen, zu beruhigen“, betont Kruszona. Sollten die Eltern nicht erreichbar sein, ist das Jugendamt der nächste Ansprechpartner, den die Notinsel anruft. „In schlimmeren Fällen würde man dann die Notrufnummern von Polizei und Krankenwagen wählen“, so Kruszona.

Davon habe sie aber in dem halben Jahr, seit sie ihren Posten bei der Awo angetreten hat, noch nicht gehört. Während in den Erfahrungsberichten aus anderen Städten auch von Belästigungen und Bedrohungen die Rede ist, vor denen sich die Kinder in Sicherheit gebracht haben, mussten sich die Bottroper Notinsel-Partner bisher um keine schwerwiegende Notfallsituation kümmern. Für Kruszona ein positives Zeichen: „Das zeigt uns, dass Bottrop für Kinder eine verhältnismäßig sichere Stadt ist“, sagt sie. „Und darüber können wir nur froh sein.“

Die Awo hat das Notinsel-Netz in Bottrop seit Oktober 2009 aufgebaut.