Bottrop/Oberhausen. Fünf Schäferhunde zerfleischten einen Pudelmischling in der Sterkrader Heide. Die Halterinnen der freilaufenden Tiere kümmerten sich nicht weiter darum. Zurück blieb eine schockierte 79-jährige Besitzerin, der jetzt auch noch die Kosten zufallen. Erste Hinweise führen der Polizei zufolge nach Bottrop.
Noch immer ist Gerd Kluge geschockt über die Tat. Am 25. Januar ging seine Mutter mit ihrem Pudelmischling in der Sterkrader Heide wie jeden Tag spazieren. Sie hatte ihn nicht angeleint. Plötzlich fielen fünf freilaufende Schäferhunde über das deutlich schwächere Tier her. „Meine Mutter versuchte noch, sie zurückzuhalten“, berichtet Kluge. „Die fünf Schäferhundhalterinnen sahen den Vorfall, griffen aber nicht ein.“
Als einzige Reaktion nach der Attacke nahmen sie ihre Hunde an die Leine und ließen die 79-jährige Frau mit ihrem schwer verletzten Pudelmischling zurück. „Meine Mutter schleppte ihn aus der Heide und brach dann selbst kraftlos auf dem Bürgersteig zusammen“, berichtet ihr Sohn. Eine Autofahrerin half der Frau und fuhr sie mit dem Hund zuerst zu einem Tierarzt, dann weiter in die Tierklinik Kaiserberg in Duisburg. Dort wurde der verletzte Hund notoperiert, doch es war zu spät. Er starb noch in der Nacht.
„Dieser Hund war wie eine Lebensaufgabe für meine Mutter"
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„Dieser Hund war wie eine Lebensaufgabe für meine Mutter. Er war ihr ein und alles“, sagt Kluge. Sie stehe noch immer unter Schock. Dass die Halterinnen nicht reagiert haben und wortlos verschwanden, verärgert Gerd Kluge besonders. Solche Unmenschlichkeit könne er nicht verstehen, sagt er.
Nach der Tat habe er bei der Polizei Oberhausen Anzeige erstattet. Noch seien keine konkreten Ermittlungen angelaufen, hieß es aus dem zuständigen Kriminalkommissariat. Kluge hofft jetzt, dass über Zeugen aus der Bevölkerung die Halterinnen ausfindig gemacht werden können. Schließlich ist die Sterkrader Heide für viele Hundebesitzer ein beliebtes Ausflugsziel. Erste Hinweise soll es bereits geben. „Vielleicht kommen sie aus Bottrop“, sagt Kluge. Zum Verlust des Tieres kommt ein finanzieller Schaden von bisher fast 1000 Euro. „Die Transport- und OP-Kosten muss sie von ihrer kleinen Rente bezahlen“, sagt der Sohn.