Bottrop.

Valentin ist der Schutzpatron der Parfümerieläden und Blumenhändler, nicht mehr der Liebenden. Deren Schutz übernimmt am 14. Februar gerne mal - die Kirche. Zum Segnungsgottesdienst zum Valentinstag lädt zum Beispiel die Martinskirche ein. Nicht zum ersten Mal übrigens.

„Wir kommen damit dem romantischen Bedürfnis entgegen“, sagt Pfarrerin Anke-Maria Büker-Mamy aus der Martinsgemeinde. Und auch einem menschlichen: lieben und geliebt zu werden.

Dabei weiß sie aber auch, dass auch so ein Segnungsgottesdienst dem Nachdenken der Kirche über „niederschwellige, öffentlichkeitswirksame Angebote“ entspringt. Als Ergänzung in einer offenen Kirche.

Dass der Valentinstag in Deutschland anders als in angelsächsischen Staaten keine besondere Tradition hat, schon gar nicht in der evangelischen Kirche, sieht Büker-Mamy auch. Andererseits sei Liebe ein Thema, das Menschen bewege - „und da wollen auch wir unseren Beitrag leisten.“ Die Kirche wolle zeigen, dass das Thema Liebe keines ist, mit dem Geld zu machen ist wie es die Geschäfte um diese Zeit tun. Sondern der Tag biete Gelegenheit für Paare, über Liebe nachzudenken.

So ein Segnungsgottesdienst ist ein spirituelles Angebot mit Segen, Kerzen, Musik. In den letzten Jahren hätten 40, 50 Menschen dazu den Weg in die Kirche gefunden.

Und - der Vergleich drängt sich auf - wie dann mit Halloween umgehen, dem anderen, nicht hiesigem Brauchtum entsprungenen Datum? Keine Berührungsängste hat Anke-Maria Büker-Mamy auch hier. Im Grunde auch so ein Thema, das Menschen bewege: Tod, unerlöste Seelen, ewiges Leben. „Das Thema ist da - wenn wir es vielleicht auch lieber auf den Karfreitag legten.“ Wie die katholische Kirche das Verkleiden und Sammeln (noch dazu für andere) lieber den Kindern an Hl. Drei Könige überließe als am 31. Oktober den Monstern für den eigenen Süßigkeitenvorrat.