Bottrop. . Die Firma Beyhoff spart pro Jahr 70 Tonnen des Treibhausgases CO2ein - so viel wie ein VW Golf verursachen würde, der 522.000 Kilometer weit fährt.

Das Display direkt über dem Eingang zum Möbelhaus Beyhoff zeigt jetzt jedem, was die Stunde schlägt. Daran kann jeder Besucher ablesen, wie viel Strom die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Geschäftes an der Gladbecker Straße 130 produziert und wie hoch die CO2-Einsparung ist.

Eigentümerin Birgit und Geschäftsführer Klaus Wilhelm Beyhoff haben das 2500 Quadratmeter großen Flachdach des Möbelhauses sanieren und darauf 464 Photovoltaik-Module montieren lassen. „Damit arbeitet unsere Firma CO2-neutral“, sagte der Geschäftsführer.

Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist

Pro Jahr vermeiden die Geschäftsleute mit dieser Maßnahme den Ausstoß von gut 70 Tonnen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2), das als Hauptursache der globalen Erwärmung gilt. Das entspricht in etwa der Co2-Belastung eines VWs Golf, der eine Strecke von 522 000 Kilometern zurücklegt. Birgit und Klaus Wilhelm Beyhoff gehen durch den Betrieb ihrer neuen Photovoltaik-Anlage auch unter die Stromverkäufer. „Wir wollen 100 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Auf Basis der hier zu erwartenden Sonnenscheindauer sollte uns das auch gelingen“, sagte Klaus Wilhelm Beyhoff. Den eigenen Stromverbrauch des Möbelgeschäftes beziffert er auf 40 000 Kilowattstunden. Den Stromüberschuss werden die Kaufleute gegen die entsprechende Vergütung in das Stromnetz einspeisen.

Oberbürgermeister Bernd Tischler stuft das Projekt als vorbildlich ein. „Seit 14 Monaten trägt Bottrop den Titel Innovation City“. Er freue sich, dass die Möbelhändler deren Klimaschutz-Gedanken durch privates Engagement unterstützen, sagte er. „Solche vorbildlichen Projekte brauchen viele Nachahmer“, hofft der Oberbürgermeister. Klaus Wilhelm Beyhoff weiß Tischler dabei an seiner Seite. Er sei ja ohnehin seit Beginn der Bewerbung um den Innovation-City-Titel, den der Initiativkreis Ruhr ausgelobt hatte, an dem Klimaschutz-Vorhaben der Stadt interessiert, sagte der Kaufmann. Mit der Planung für die Photovoltaik-Anlage auf dem Möbelhaus habe er auch schon begonnen, als die Stadt als Siegerin des Wettbewerbs noch nicht feststand. Doch Beyhoff betont: „Innovation City ist motivierend“, und er erklärt: „Wir haben mit unserer Photovoltaik-Anlage sozusagen zwei Dinge unter einen Hut bekommen: einerseits Klimaschutz, andererseits denkt man auch an die Wirtschaftlichkeit eines solchen Vorhabens“.

Das Projekt rechnet sich in elf bis zwölf Jahren

Neben den Photovoltaikmodulen trage ebenso die neue Wärmedämmung des Daches dazu bei, den Energieverbrauch des Kaufhauses zu senken. „Auch die neue Beleuchtung hat uns da zwischen zehn und fünfzehn Prozent an Einsparung gebracht“, erläutert Beyhoff. Dem stehe selbstverständlich finanzieller Aufwand gegenüber. Er rechne damit, dass sich die Ausgaben für die Energie-Einsparung und Stromerzeugung in etwa elf bis zwölf Jahren rechnen werden, sagte der Kaufmann, und das bei einer Lebensdauer der Photovoltaik-Anlage von mindestens 30 Jahren.