ELE, Eon Ruhrgas und Hexis wollen in Bottrop Erfahrungen mit der Zukunftstechnologie Brennstoffzelle in einem Feldtest sammeln.

Der Stromversorger ELE wird in den kommenden zwei Jahren ein Brennstoffzellenheizgerät in einem Einfamilienhaus auf Bottroper Stadtgebiet betreiben. Die messtechnische Betreuung übernimmt Eon Ruhrgas. Mit diesem Feldtest wollen die beiden Unternehmen die Weiterentwicklung der Geräte in den kommenden Monaten unterstützen und die Ergebnisse aus der Praxis in den Prozess der Markteinführung einfließen lassen.

Strom und Wärme im eigenen Keller erzeugen und dabei das Portemonnaie und die Umwelt schonen: Diese Option bieten erdgasbetriebene Brennstoffzellenheizgeräte. Im Vergleich zur Wärmeversorgung durch einen Gasbrennwertkessel und separatem Strombezug verspricht der Einsatz in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus eine deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen und Energiekosten, und das bei nahezu geräuschlosem Betrieb des Keller-Kraftwerkes.

In der Praxis

Um diese Technologie voranzutreiben, war von Energieversorgungsunternehmen und Heizgeräteherstellern das Projekt „Callux – Praxistest Brennstoffzelle fürs Eigenheim“ ins Leben gerufen worden. Bis 2015 sollen Brennstoffzellenheizgeräte verschiedener Hersteller unter praxisnahen Bedingungen installiert und betrieben werden, um Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Systeme weiter zu verbessern.

Für den regionalen Stromversorger ELE lag die Innovation City Bottrop als Standort einer Referenzanlage nahe. Gemeinsam mit Eon Ruhrgas und dem Hersteller Hexis beteiligt síe sich an dem Projekt.

Bei der Brennstoffzellentechnik handelt es sich um eine Form der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Strom und Wärme werden zeitgleich gewonnen. Während konventionelle KWK-Anlagen mittels Motor mechanische Energie erzeugen, die durch einen Generator in elektrische Energie umgewandelt wird, gewinnt die Brennstoffzelle elektrische Energie aus der chemischen Energie eines Brennstoffs: Indem Erdgas gespalten wird, gewinnt man Wasserstoff, der dann für die Brennstoffzelle als Brennstoff genutzt wird, um Strom zu produzieren. Die bei diesem Prozess freigesetzte Abwärme kann darüber hinaus für Raumwärme und zur Warmwasserbereitung genutzt werden.

Mit einer elektrischen Leistung von einem Kilowatt und einer thermischen Leistung von etwa zwei Kilowatt soll das Brennstoffzellenmodul in Bottrop die Grundlast des Strombedarfs sowie den gesamten Wärmebedarf im Haus decken. Ein integrierter Gasbrennwertkessel wird bei Bedarfsspitzen zugeschaltet.