Bottrop. .

Etwa 90 Prozent der Arztpraxen in Bottrop schließen, wenn sich Brückentage wie jetzt zwischen den Feiertagen ergeben.

Doch die Grundversorgung ist über die Notfallpraxis im Marienhospital gesichert. Allerdings ist das Wartezimmer meistens voll, und die Wartezeit kann schon mal zwei Stunden betragen.

In der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester sind bisher täglich rund 200 Patienten in der Notfallpraxis untersucht worden: „Das ist eine relativ konstante Zahl, die wir aus den Vorjahren kennen“, sagt Dr. Wilhelm Tinnefeld, Notdienstbeauftragter für Bottrop. „Und auch die Krankheitsbilder ähneln sich immer wieder. Hauptsächlich kommen Patienten mit akuten Infektionserkrankungen, zum Beispiel der Atemwege oder des Magen-Darm-Traktes, zu uns.“ Manchmal verberge sich hinter den harmlosen Symptomen aber letztlich doch eine ernste Erkrankung: „Notfälle werden natürlich sofort an ein Krankenhaus weitergeleitet.“

Ein dröhnender Kopf, ein streikender Magen oder ein schmerzendes Bein – allen Krankheitssymptomen ist eines gemein: Sie kennen weder Uhrzeiten noch Feiertage. Und so treten sie nicht selten dann auf, wenn die niedergelassenen Ärzte ihre Sprechstunden längst beendet haben. In solchen Fällen können Patienten sich an die Notfallpraxis Bottroper Ärzte wenden und dort eine ambulante Behandlung erfahren.

„Dies ist ein Service des Bottroper Ärztevereins für die niedergelassenen Ärzte der Stadt“, sagt Dr. Tinnefeld. „Die Ärzte und ihr Team können so die Brückentage frei machen, da die Grundversorgung der Bevölkerung durch den Betrieb der Notfallpraxis gewährleistet ist.“

Die Organisation der Brückentage wird deshalb auch nicht wie zu den herkömmlichen Betriebszeiten der Notfallpraxis durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV), sondern durch den Ärzteverein selbst geregelt. Der diensthabende, niedergelassene Arzt arbeitet an Brückentagen mit seinem eigenen Praxisteam in den Räumlichkeiten der Notfallpraxis am Marienhospital.

Routine-Aufgaben rauben unnötig Zeit

Auch wenn die Brückentagsregelung gut funktioniert, macht Dr. Tinnefeld darauf aufmerksam, dass planbare Arztbesuche, zum Beispiel zum Ausstellen eines Rezepts, nicht auf Brückentage gelegt werden sollten, wenn die Praxis des Haus- oder Facharztes geschlossen ist. „Die meisten Patienten wissen, wann die Praxen ihrer Ärzte geschlossen sind und planen das ein. Dennoch kommt es nicht selten vor, dass hier bestimmte Routineaufgaben anfallen“. Das raubt natürlich Zeit – völlig unnötig. Denn die Wartezeiten in der Notfallpraxis können vorübergehend bis zu zwei Stunden betragen - da sind akut kranke Menschen sicherlich dankbar für jede Minute, die sie dank ein bisschen Planung anderer Patienten statt im Warteraum im Bett verbringen können.