Bottrop. Die Halde am Alpincenter in Bottrop ist weiter in Bewegung. An sechs der elf mit Ballast beschwerten Stütz-Achsen haben sich bei der letzten Messung weitere Verschiebungen gegenüber der September-Messung herausgestellt, an einer sogar eine unerwartet hohe. Weitere Maßnahmen sind geplant.
Als ein Allheilmittel war es zwar auch nicht angepriesen worden, aber das Beschweren der Achsen zum Aufhalten der Stützkopfverschiebungen am Alpincenter erfüllt wohl doch nicht alle Erwartungen:
An sechs der elf schon mit Ballast beschwerten Achsen haben sich bei der letzten Messung am 21. November weitere Verschiebungen gegenüber der September-Messung herausgestellt, an einer sogar eine unerwartet hohe.
Bei den anderen fünf Achsen waren die Verschiebungen rückläufig. Unerklärbar - so die Stadt - sei der Verschiebungszuwachs in einer der beschwerten Achsen: Die Stützkopfverschiebung liegt jetzt bei 220 Millimetern - höchstens 250 mm sind zulässig. Das heißt: wenn bis zur nächsten Messung Anfang 2012 der Wert in dem Maße zunimmt wie zwischen den Messungen von September und November, nämlich um 31 Millimeter, müsste die Skihalle geschlossen werden.
Denn ist der Grenzwert bei nur einer Stütze überschritten, „müssen wir bauordnungsrechtlich einschreiten, das heißt: schließen“, bestätigt der Technische Beigeordnete der Stadt, Norbert Höving.
Ganz so rosig sieht es auch an einer weiteren beschwerten Stütze nicht aus: Hier gab es eine Verschiebung um knappe zehn auf jetzt 203 Millimeter.
„Austauschbeziehung“ mit dem Alpincenter-Besitzer
Nur für die beschwerten Achsen gilt bekanntlich der Grenzwert 250 mm - für die anderen liegt er weiterhin bei 200 Millimeter.
Dass die Ballastierung mittelfristig das „Wandern“ des Berges nicht aufhalten kann, sei von vornherein klar gewesen, betont Norbert Höving. Deshalb sind ja auch noch weitere Maßnahmen geplant. Zum Beispiel das Anker-Setzen, um die Fundamente zu halten. Diese Methode werde ja nicht von allen gut geheißen, zum Beispiel nicht von Prof Benner, den - wie berichtet - die DKP mit einer Begutachtung des Skihalden-Berges beauftrag hatte. Höving: „Prof. Benner hält das nicht für wirksam, weil man ja ohne eine richtige Baugrunduntersuchung nicht wisse, wo das verfüllte weiche Material, die Flotberge liegen, in denen die Anker nicht halten.“
Prof. Lutz-Heinrich Benner habe man jetzt in eine - so Höving - „Austauschbeziehung“ mit dem Alpincenter-Besitzer van der Valk und dessen Gutachter gebracht. Prof. Benner würde van der Valk seine Dienste einer gutachterlichen Begleitung anbieten, mündlich habe er das bereits getan.
Für das langfristig geplante Anschütten zur Stabilisierung der Halde wird es ein eigenes Verfahren geben. Prof. Benner hält es - wie berichtet - für falsch, ja gefährlich.