Bottrop.An der Auferstehungskirche werden von der Ev. Jugend auch in diesem Jahr wieder Tannenbäume verkauft. Der Erlös geht an die Jugendarbeit und an das „Kinderdorf Bottrop in Gambia“.
„Wie viel kostet dieser Baum?“ fragt ein Mann und deutet mit seinem Zeigefinger auf eine Nordmanntanne. Wilhelm Trippe, Diakon der OT Batenbrock, überlegt kurz und sagt dann: „15 Euro.“ Schon einen Tag vor der Eröffnung des Weihnachtsbaumverkaufes an der Auferstehungskirche kommen erste Interessierte, um sich einen schönen Christbaum zuzulegen. Einige Tannen haben noch gar keine Preisschilder. Unterdessen sind rund 40 Helfer damit beschäftigt, die Bäume von einem Lkw-Anhänger und einer meterhohen Palette zu entladen.
Scheck für die Arbeit in Gambia
Von einem bis drei Meter Größe ist alles dabei. Die Auswahl reicht von Rotfichte über Blau- bis zur Nordmanntanne. „Geliefert werden sie aus dem Sauerland und aus der Nähe von Gahlen“, sagt Trippe.
Wie seit vielen Jahren fließt der Erlös aus der Aktion einerseits in die Jugendarbeit, andererseits kommt er dem „Kinderdorf Bottrop in Gambia“ zugute. Aus dem letztjährigen Tannenbaumverkauf konnte Trippe dem Vorsitzenden des Projekts, Wolfgang Gerrits, einen Scheck von 4 000 Euro überreichen. Dieser nahm das verfrühte Weihnachtsgeschenk für das kleine Land in Westafrika dankend entgegen. Vor mehr als 25 Jahren entstand die Idee, in der Provinzhauptstadt Brikama eine Bildungseinrichtung zu errichten. Seitdem sind alle Mitglieder des Vereins ehrenamtlich im Einsatz. „Mithilfe von Spenden und Patenschaften ist dort eine Technical High School gebaut worden“, berichtet Gerrits. Dort erhalten 1 200 Jugendliche eine schulische Ausbildung. „Eine Patenschaft kostet 13 Euro im Monat“, so der Vorsitzende. Mittlerweile haben 220 Menschen eine solche übernommen. Viele von ihnen „sind seit der ersten Stunde dabei.“ Gleichwohl werden jährlich unter anderem für Betriebskosten und kleine Investitionen etwa 50 000 Euro benötigt
Mit gutem Beispiel voran gegangen
Damit möglichst viel Geld zusammenkommt, hat sich die OT Batenbrock ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis zum 22. Dezember sollen alle 800 Bäume verkauft werden. Diakon Trippe ist guter Hoffnung. „Von derselben Anzahl blieben im vergangenen Jahr nur 15 Stück übrig.“
Und Wolfgang Gerrits geht gleich mit gutem Beispiel voran. Kurz nach der Scheckübergabe begibt er sich auf die Suche nach einer passenden Blautanne fürs Fest. „Selbstverständlich kaufe ich hier heute einen Weihnachtsbaum“, sagt er. „Das ist jedes Jahr ein Pflichtkauf für mich.“