Ein Jahr nach der Eröffnung haben die Verantwortlichen am ZOB mit Schmierereien und Sachbeschädigungen zu kämpfen. Doch es sei fast unmöglich, Vandalismus zu verhindern, heißt es beim Kommunalen Ordnungsdienst.
Hinter Fahrplansäulen haben sich Hobbyliteraten mit fragwürdigen Sprüchen verewigt, ins Holz zweier Sitzbänke wurden Botschaften an Verflossene geschnitzt und in den Spalten zwischen den Pflastersteinen auf dem Gehweg stecken tausende von Zigarettenkippen.
Am 9. Oktober vergangenen Jahres wurde der neue ZOB am Berliner Platz feierlich eröffnet. Gute 13 Monate später teilt der Busbahnhof dasselbe Schicksal vieler öffentlicher Plätze: Verschmutzungen und Sachbeschädigungen gehören zum Erscheinungsbild.
BEST oder Bauhof zur Instandhaltung
„Der ZOB ist eines von vielen Aushängeschildern der Stadt“, sagt Heribert Wilken von der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadtverwaltung. „In regelmäßigen Abständen wird dort die Sauberkeit kontrolliert.“ Je nach Zwischenfall reinige die BEST oder repariere der Bauhof den jeweiligen beschmutzten oder zerstörten Gegenstand.
„Wo viele Menschen sind, lässt sich Vandalismus kaum verhindern“, meint Stefan Pietz vom Kommunalen Ordnungsdienst. Die Täter zu fassen, gestaltet sich gar nicht so einfach. Denn am Busbahnhof werden täglich „20 000 Menschen transportiert“, sagt Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen. Zudem gibt es am Berliner Platz keine Videoüberwachung. „Die Polizei stuft den ZOB nicht als Gefahrenschwerpunkt ein,“ erklärt Wilken. Deshalb dürfe die Stadt dort auch keine Kameras installieren.
Fugenmaterial ist abgesackt
Allerdings gibt es am Busbahnhof neben unbekannten Vandalen auch öffentliche Schmutzfinke. „Viele Leute werfen ihre gerauchten Zigaretten einfach achtlos auf den Boden, statt in die vorgesehenen Mülleimer“, sagt Pietz.
Nach einem Jahr ist das Fugenmaterial der Pflastersteine abgesackt. Dadurch finden die Glimmstängel ihren Weg zwischen die einzelnen Steine. Einige Stellen sehen aus, als dienen die Zigarettenstummel unfreiwillig als Fugenmasse. „Eine Versiegelung der ganzen Fläche mit Beton machte bei der Bauplanung keinen Sinn“, sagt Wilken. Bei Regen könne das Wasser nicht versickern.
Es gibt schlimmere Busbahnhöfe
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Allerdings soll auf die erste Schicht Fugenmasse eine zweite folgen, so Wilken. Doch damit der neue Belag einen festen Untergrund besitzt, müssen die Kippen mit spitzer Zange oder Fugenkratzer aus den Lücken entfernt werden - klingt nach Sisyphusarbeit. Dennoch malt Norbert Konegen nicht den Teufel an die Wand. „Die Verschmutzung hält sich in Grenzen“, betont er. In puncto Sauberkeit schneide der ZOB im Vergleich zu Busbahnhöfen anderer Städte im Gebiet der Vestischen deutlich besser ab.