Bottrop.

Der Demenz den Schrecken nehmen - dazu will die Schäfers-Ludwig-Stiftung beitragen. Mariele und Bernhard Schäfers haben sie vor knapp zwei Jahren in Bottrop ins Leben gerufen aus der Erfahrung mit ihren an Demenz erkrankten Vätern.

Den Angehörigen und dem Pflegepersonal muss geholfen werden - so wird auch den Kranken geholfen, die in ihren Bedürfnissen besser erkannt und auf der emotionalen Ebene besser erreicht werden, weil man ihre Signale verstehen lernt.

Stiftungen, sagt Sozialdezernent Willi Loeven, der dem Stiftungsvorstand angehört, wirken immer da segensreich, wo herkömmliche Hilfestrukturen nicht ausreichend funktionieren. Bei Demenz, einer Krankheit, deren Bedeutung sich wegen der höheren Lebenserwartung immer deutlicher entwickele, zeige sich so langsam der Bedarf an Unterstützung. In Bottrop geht man inzwischen von rund 3000 dementiell Erkrankten aus.

Selbst bei professionellen Pflegediensten sei der Umgang mit dementen Patienten noch recht ungewohnt. Auch diese Pflegekräfte stießen an Grenzen - auch an die eigenen. „Es gibt noch keine ambulanten Pflegedienste, die darauf spezialisiert sind“, sagt Dr. Astrid Danneberg vom Gesundheitsamt. Die Pflegekräfte empfinden ähnlich wie die Angehörigen - Frust, Wut und dann Wut über die eigene Wut.

Achtsamkeitstrainings - wie sie in Kursen für Pflegekräfte wie auch Angehörige jetzt im ersten Jahr der Stiftung von dieser finanziell unterstützt wurden - sind dabei Hilfe: die eigene Belastung und die der zu Pflegenden aufspüren ist dabei wesentlich. Stresssituationen erkennen und ihnen zu begegnen, mit negativen Emotionen umzugehen - das kann man da lernen.

Diese Hilfe anzunehmen, fällt Angehörigen oft noch schwer, hat Dr. Danneberg erfahren.

Neben dem Achtsamkeitstraining will die Stiftung auch noch unterstützen bei Wissensvermittlung und dem Schaffen von Netzwerken.