Auch wenn es Klaus Berkenbusch immer wieder auf die Straße zieht, zwischendurch ruft sein Schreibtisch. Als Dienstgruppenleiter ist er für alle Vorgänge der Nacht verantwortlich, alles landet auf seinem Tisch und muss bearbeitet werden.
Außerdem – ein wenig Zeit für Kollegialität muss auch sein, zumindest wenn es die Einsatzlage erlaubt. Um kurz vor Mitternacht stellen Holz und Berkenbusch den Dienst-Passat auf dem Parkplatz der Wache ab. Eine Kollegin hat Geburtstag. Zumindest für eine kurze Gratulation trifft man sich, wenn sie schon an ihrem Geburtstag Nachtschicht schieben muss. Außerdem warten heißer Kaffee und heiße Suppe – letzteres ein Mitbringsel des Geburtstagskinds – auf die Kollegen. Für einen Moment kehrt im Aufenthaltsraum Ruhe ein, fast familiäre Atmosphäre.
Bis das Telefon läutet. Eine Schlägerei mit Verletzten am Bottroper ZOB. Währenddessen heult draußen schon die Sirene des Rettungswagens. Die Kollegen springen auf, und vier Einsatzwagen rasen zum ZOB. Doch da ist nichts. Die Wagen kreisen um den Busbahnhof, dann die Aufklärung: Der Vorfall war auf der Poststraße. Eine Gruppe Jugendlicher steht dort. Ein Mädchen hat Nasenbluten, ein Handy fehlt. Was genau passiert ist? Die Beamten versuchen aufzuklären.
Bei reichlich Alkohol und vielen Zeugen keine leichte Sache. Immerhin scheint das Mädchen geschlagen worden zu sein. Warum und von wem? Das klärt sich in der Aufregung der Nacht nicht mehr. Das könne nur ein Ermittlungsverfahren ergeben, sagt Berkenbusch. Aber aus Erfahrung sei es am Morgen danach meist nicht mehr so dramatisch wie es noch in der Nacht schien.