Bottrop.
Sie können sich inzwischen doch schon sehen lassen, die Anmeldezahlen für das bei Einführung wenig nachgefragte Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder aus Hartz-IV- und finanziell ähnlich schlecht gestellten Familien.
Obwohl: den Kampf um die Zahlen wollen sowohl Thorsten Bräuninger vom Job-Center als auch Peter Sommer vom Sozialamt ohnehin nicht eröffnen.
Die Quote von rund 30 Prozent (es gibt rund 3200 Kinder aus Familien mit Arbeitslosengeld II - 1260 Anträge auf Lernförderung, Teilhabe am sportlichen und kulturellen Leben und Klassenfahrten sind gestellt worden) sei eigentlich ganz zufriedenstellend, so Bräuninger für seinen Bereich. „Aber wie soll man von Erfolg oder Misserfolg sprechen? Bei wie viel Kindern besteht denn überhaupt Bedarf oder Interesse?“
Zu 100 Prozent erreiche man die Kinder fürs Schulstarter-Paket. Durch die Daten der Hartz-IV-Familien hat man die Kinder erfasst und überweist mit dem Hartz-IV-Geld auch die 70 Euro pro Kind für die erste und die 30 Euro für die zweite Schuljahrshälfte gleich mit, wenn die Weiterbewilligung des Regelsatzes klar ist.
Mittagsverpflegung (Schule und Kita) und Schülerbeförderung gab es auch vor der Neuregelung zu Hartz IV bereits, da läuft’s weiter im etablierten Verfahren über das Schulverwaltungsamt. Für die Lernförderung (Nachhilfe) hat das Job-Center 130 Anträge bekommen „und zu über 90 Prozent auch schon bewilligt“, sagt Bräuninger. Und für 515 Kinder wurde Geld (maximal zehn Euro monatlich) für die so genannte Teilhabe an Kultur und Sport (Vereinsbeitrag. Kursgebühr) beantragt, für 615 Kinder Geld für die Teilnahme an Klassenfahrten.
Im Sozialamt muss die andere Gruppe Unterstützungsbedürftiger außer den Langzeitarbeitslosen (z.B. Kinder von Wohngeldempfängern) die Leistungen beantragen. Das wären errechnet rund 2800 Betroffene. 1179 Anträge fielen an. Das Schulbedarfspaket als Bargeldleistung wird am meisten nachgefragt, 219 Mal war Klassenfahrtenunterstützung gefragt. 280 Mal wurden für die Teilhabe Gutscheine gewünscht, in 106 Fällen Nachhilfe.