Bottrop.

An Deutlichkeit ließ Prof. Dr. Lutz-Heinrich Benner nichts zu wünschen übrig: Ballast auf die Fundamente der Skihalle bringt ebenso wenig wie das Anschütten auf der Nordseite des Haldenkörpers - die Skihalle wird sich weiter so bewegen, dass sich die Stützen spreizen.

In der Veranstaltung der DKP im Boyer Hof machte der Geograf und Geologe, der vier große Bergehalden der RAG, auch die Schöttelheide, (aber nicht die der Skihalle) mit aufgebaut hat, mangelnde Kenntnis über den Haldenkörper für die falsche Bebauung der Halde verantwortlich. Die damaligen Baugrund-Gutachter hätten sich nicht ausgekannt mit Halden des Steinkohlebergbaus und gründlich untersuchen müssen vor Baumaßnahmen. Grundsätzlich sei es möglich und praktiziert, auf Halden zu bauen. Dabei komme es aber auf die vom Baugrund anhängige Gründung an. Und die hätte für das Alpincenter anders erfolgen müssen.

Diese Halde sei aus Waschberge-Material und Flotationsberge geschüttet worden - den feinen Bestandteilen aus der Kohlewäsche. Bei einer Untersuchung des Haldenkörpers hätte man genauer herausfinden müssen, wo was eingebaut wurde.

Die Halde an sich sei standsicher - wenn man etwas aufsetzen wolle, müsse man aber den Untergrund genau kennen und davon die Gründung abhängig machen. Jetzt habe man es nicht mehr nur mit der natürlichen Setzung des künstlichen Bergs zu tun, sondern mit untergrundbedingten ungleichen Veränderungen.

Ist der Berg noch zu retten? Für Dr. Benner kaum. Er hält nicht nur die Belastung der Fundamente und das Anbringen von Ankern („Wo sollen die denn halten?“) für vergebliche Liebesmüh, weil sie die Schiefstellung der Stützen nicht aufhält. Er wertet auch das Anflanschen als falsch, ja gar gefährlich: Die Anschüttungen, die man an den vorhandenen Haldenkörper setzen will, würden Druck auf die Halde ausüben und es komme oben zu Rissen, zu Grundbrüchen. „Dann kracht es spätestens“, ist er sich sicher.

Was tun in dem Wissen um die Gefahren, fragten sich die rund 30 Zuhörer unter dem Eindruck der pessimistischen Einschätzung. Michael Gerber, der die Überlegungen und die Kritik des von der DKP schon einmal mit einem Gutachten beauftragten Professor Benners in Ausschüssen des Rates vorgetragen hatte, glaubt zwar kaum noch daran, dass die Politik von sich aus aktiv wird für neuerliche eigene Gutachten etc. - er will aber versuchen, eine Runde aus Technischem Beigeordneten, Fachleuten wie Dr. Benner und van der Valk-Beauftragten zusammen zu bekommen, um die Diskussion aufzunehmen. Immerhin habe sich Vincent van der Valk im Planungsausschusssitzung offen für gute Ratschläge gezeigt.