Bottrop.
So einen schlechten Freibad-Sommer hat Karl Weiß, stellvertretender Leiter des städtischen Sport- und Bäderbetriebes, noch nicht erlebt in den letzten 25 Jahren!
Die Besucherzahl des Stenkhoffbades lag zum Ende der vergangenen Woche bei knapp einem Drittel der Vorjahreszahl.
Das Freibad ist erst von 9290 Besuchern aufgesucht worden - im Vorjahr waren bis zu diesem Zeitpunkt schon 32901 Badegäste auf der Anlage an der Stenkhoffstraße.
Wie gut, dass die Wartungs- und Reinigungsarbeiten im Hallenbad an der Parkstraße jetzt fast eine Woche früher als erwartet abgeschlossen werden konnten. So ist das wenigstens eine Alternative - jetzt in der Ferienzeit auch vormittags durchgängig, da in den Sommerferien kein Schulschwimmen stattfindet.
Im Juli, dem klassischen Ferienmonat und zumeist auch witterungsmäßig der Sommermonat schlechthin, kamen 1278 Besucher - im Vorjahr lag ihre Zahl bei 21300.
Ähnliches weiß Herbert Wesely vom Revierpark Vonderort zu berichten: Im Juli kamen 588 Gäste ins dortige Freibad, im Juli des Jahres 2010 waren es 24970!
Bei solchen Zahlen kann man im Stenkhoffbad zumindest am Personal sparen, nämlich an den Saisonkräften , die auf ihren tageweisen Einsatz warten. Und jetzt oft vergeblich. Kassieren und Reinigen kann jetzt z.B. von nur einer Person erledigt werden statt sonst von zweien. Ganz verzichten kann man oft auf die DLRG-Rettungsschwimmer, die man an guten Tagen noch zusätzlich für das Bad ordert.
Auch in guten Sommern mache ein Freibad Verluste, sagt Karl Weiß. Dann komme man aber immerhin auf eine Kostendeckung von 40 Prozent. In schlechten Sommern wie diesem liegt der Deckungsgrad aber nur zwischen 25 und 30 Prozent. Er wäre noch geringer, wenn man nicht am Personal, nämlich bei den Saisonkräften, sparen könnte. Was konstant bleibt, sind die Kosten für die Wasseraufbereitung.
Und das Bad jetzt einfach vorzeitig schließen? Eigentlich ist das Ferienende immer das Ende der Freibadsaison. Das behalt man auch im Blick, schon mit Rücksicht auf die treuen Bahnen-Zieher, die bei fast jedem Wetter ins über eine Solar-Absorber-erwärmte Wasser kommen (das aber am Dienstag auch nicht über 19 Grad hinaus kam). Sollte sich der Sommer noch in späteren September-Tagen einstellen, ginge das Stenkhoffbad mit in die Verlängerung.