Bottrop.

. Mehr Sicherheit für ältere Radfahrer: Dieses Anliegen rückt die Polizei mit Aktionen bis zum Ende der Ferien in Bottrop in den Mittelpunkt. Am Dienstag suchten die Beamten in der Fußgängerzone das Gespräch mit Senioren, warben für den Radhelm und beantworteten oft die Frage, wo der Radler fahren dürfe, solle oder müsse.

Die Benutzung der falschen Fahrbahn einschließlich des Radwegs steht seit Jahren unter den Ursachen für von Radfahrern verursachte Unfälle an erster Stelle, heißt es im Polizeipräsidium Recklinghausen. Und: Bei 60 Prozent der Unfälle mit älteren Radlern haben die Senioren den Unfall verursacht.

Mit der Wahl Bottrops als Schwerpunkt ziehen die Beamten die Konsequenz aus einer Entwicklung, die sich in Zahlen niederschlägt. Die Zahl der älteren Radfahrer, die im Straßenverkehr verunglückten, ist im ersten Halbjahr in unserer Stadt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 12 über 65-jährige Radler verunglückten seit Januar im Verkehr, im Vorjahr waren es nur 3. Hauptkommissar Rolf Schmidt hat die Umstände dieser Unfälle überprüft. Vier von ihnen ereigneten sich auf der Gladbecker Straße, davon drei im Abschnitt zwischen Scharnhölzstraße und Eigener Markt - die Unfallorte liegen im Bereich der Parkplatzausfahrten von Einkaufszentren, hat die Polizei ermittelt.

Zwei ältere Radler fuhren E-Bikes und verunglückten, weil sie mit der Technik dieser von einem Motor unterstützten Räder nicht zurecht kamen.

Viele Unfälle mit radelnden Senioren hätten die Fahrer in jüngeren Jahren vermeiden können, sagt Schmidt. Sie hätten eigenes oder das Fehlverhalten des Autofahrers durch schnelles Reagieren ausgeglichen, aber die Reaktionszeit verlängert sich mit dem Alter.

Alle Unfälle ereigneten sich bei Tageslicht. Also sollten ältere Radler ein auffällig buntes Kleidungsstück und nicht nur das in dieser Altersgruppe beliebte Grau oder Beige tragen, empfiehlt Schmidt. Auch leuchtende Streifen für die Speichen hält er für wirksam.Darüber hinaus trug keiner der verunglückten Senioren einen Schutzhelm.

Eine Fahrradstreife der Polizei wird bis zum Ende der Ferien die Gladbecker und weitere Straßen im Stadtgebiet „abradeln“ und nach Mängeln suchen , die das Risiko für Radler erhöhen. Auch an größeren Kreuzungen, kündigt Schmidt an, werden die Beamten zu finden sein und Aufklärungsarbeit bei zwei Hauptunfallursachen leisten: Mangelnde Kenntnis der Verkehrsregeln für Radler und mangelnde Akzeptanz.