. Großer Andrang im Bottroper Stadtgarten. Die RUHR.2010 GmbH hatte zur „Haldensaga“ eingeladen: zwölf Stunden Wanderung quer durchs Ruhrgebiet. Das nächtliche Abenteuer lockte Jung und Alt, und so marschiert um kurz nach 18 Uhr die erste Gruppe mit rund 30 Teilnehmern gut gelaunt von der Wiese hinter dem Joseph Albers Museum los.
Insgesamt 3500 Wanderer sollten es im Laufe der Nacht noch werden, von zehn Startplätzen aus begleiten 130 Guides insgesamt 26 Touren auf dem Weg zu den acht ausgesuchten Halden zwischen Neunkirchen-Vluyn und Bergkamen.
Im ersten Bottroper Trupp hält Judith Bung das obligatorische Gruppen-Fähnchen in die Höhe. Die Vorsitzende des katholischen Pfadfinderverband Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) in Essen hat für die lange Wandernacht einen Tipp: „Interessante Gespräche sind das beste Mittel gegen Müdigkeit.“ Damit trifft sie genau den Nerv von Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH, der die Haldensaga als Anknüpfung an die erfolgreichen Kulturhauptstadt-Projekte Stillleben, Schachtzeichen und Day of Song sieht: „Im letzten Jahr ging es darum, unseren Gästen die Geschichte des Ruhrgebiets zu erzählen“, meint er. „Heute setzten wir diese Geschichte weiter fort, auch mit unseren Erzählungen während der Wanderung.“
Haldensaga
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Für spannende Unterhaltung sorgen nämlich die 16 Erzählstationen, an denen insgesamt 90 sogenannte Nachtdozenten mit Geschichten aus dem Revier auf die Teilnehmer warten.„Great“, meint Amy aus Indiana und hält das kleine Radio in die Höhe, das sie zu Beginn der Wanderung erhalten hat und später an der Erzählstation zum Einsatz kommen soll. Sie besuche gerade ihren Sohn, der ein Austauschjahr in Lingen macht. „Wir hatten sowieso vor, die Wanderung mitzumachen und haben Amy spontan eingeladen“, erzählt Gastmutter Renate. Sie sei zum ersten Mal im Ruhrgebiet und mächtig gespannt auf die Halde Haniel, verrät die Amerikanerin.
Ulrike Marquardt und Elisabeth Porzelt aus Köln sind gespannt auf die Dunkelheit. „Wir sind im letzten Juli auch mit über die A40 gelaufen und machen häufiger Städtewanderungen. Aber nachts sind wir noch nie gewandert.“
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