Bottrop.

. Überraschung: Die KAB stoppt ihr Bürgerbegehren gegen den verkaufsoffenen Sonntag am 30. Oktober und lässt das Verfahren ruhen - der Oberbürgermeister setzt sich dafür ein, dass es im nächsten Jahr weniger Verkaufssonntage geben wird.

Aber in diesem Jahr darf es dann noch einmal zum vierten verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt kommen - im nächsten Jahr soll es aber in Stadtmitte nur noch drei solcher Sonntage geben und zwei in den Stadtteilen. Kirchhellen und die Boy sind aktuell dabei)

Er habe sich verpflichtet gefühlt, den drohenden Konflikt und langwierige konträre Auseinandersetzungen zwischen Teilen der Bürgerschaft und dem Handel zu vermeiden, betonte Oberbürgermeister Bernd Tischler. Das hätte nur die gute Entwicklung in der Stadt beeinträchtigt, der Handelsstandort hätte Schaden nehmen können.

Das Verfahren des Bürgerbegehrens zur Verhinderung des langen Einkaufssonntags am 30. Oktober ruht nun - könnte wieder aufleben, wenn es der Oberbürgermeister nicht schafft, in der Ratssitzung am 4. Oktober eine grundsätzliche Entscheidung zur Reduzierung der Zahl der langen Sonntage im nächsten Jahr durchzubekommen. Dafür will sich der OB einsetzen - ob es ihm gelingt, kann noch nicht gesagt werden - „aber ich gehe stark davon aus“, betont der 1. Beigeordnete Paul Ketzer, der wesentlich an der Ausarbeitung des jetzt von OB, der Allianz für den freien Sonntag und dem Einzelhandelsverband unterzeichneten Erklärung zur Beendigung des Streites beteiligt war.

Dem Anliegen der KAB , das, so schätzt Johannes Bombeck von der KAB Nikolaus Groß, von rund 6000 Unterschriften unterstützt wurde, dürfte ohnehin die Landesregierung entgegen kommen, bei der die Absicht besteht, die aktuelle Zahl von vier erlaubten Verkaufssonntagen auf drei zu reduzieren.

Für die Unterzeichnung am Donnerstag hatte sich KAB-Stadtverbandsvorsitzender Johannes Leibold noch am Dienstag auf einer Sondersitzung der KAB-Stadtverbandsvorsitzenden die Zustimmung geholt. Die fiel einstimmig aus.

Johannes Bombeck betonte, dass die KAB eigentlich grundsätzlich gegen gegen verkaufsoffene Sonntage sei, realistisches Ziel sei aber die Reduzierung. Weil sich die abzeichne, ging man den Kompromiss ein, der für dieses Jahr den vierten Sonntag rettet, ihn aber im nächsten Jahr abschaffen will. Für den Einzelhandelsverband erläuterte Geschäftsführerin Claudia Zecca, dass man einen Konflikt und hohe Unkosten fürs Bürgerbegehren vermeiden wollte. Das zu erwartende schlechte Echo in der Öffentlichkeit wäre höchst kontraproduktiv für die Entwicklung in der Bottroper Innenstadt. Der Kompromiss basiere auf dem Vertrauen, das man in den Oberbürgermeister setze. Der hatte von sich aus KAB und Handel an einen Tisch geholt. Er lobte den Kompromiss jetzt als gute Entscheidung für die Stadt.