Mit dem Berliner Platz sollte ein Ort mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Für die Bürger. Das darf man als gelungen bezeichnen. Es gibt Sitzgelegenheiten, es gibt ein ansprechendes Ambiente - und für die Szene gibt es in unmittelbarer Nähe billigen Alkohol zu kaufen. Beste Voraussetzungen also, sich hier ebenfalls anzusiedeln. Das hat sie auch getan.
Druck und Eindruck
Damit muss eine Großstadt wohl leben. Nicht akzeptabel sind pöbelhaftes Auftreten, Verschmutzungen aller Art oder gar Straftaten. Sie kommen aber vor, werden zum Teil auch geahndet. Eindruck hinterlässt das in der Szene nur vorübergehend, wenn sich der Observierungs- und Zugriffsdruck mal wieder erhöht hat.
Die Konsequenz daraus kann nur heißen: Streifen des kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei sind ständig auf dem Berliner Platz präsent. Doch in der Realität sind weder Polizei noch der KOD personell in der Lage, diesen Auftrag zu erfüllen; zumal es auch noch andere Stadtteile gibt, in denen man die Ordnungskräfte gerne sieht.
Präventiv ausgesprochene Alkoholverbote für einen öffentlichen Platz sind unzulässig, eine Vertreibung bedient nur das Sankt-Florian-Prinzip. Eigens eingerichtete Räume werden erfahrungsgemäß abgelehnt, erst recht in der warmen Jahreszeit.
Freibrief?
Hat die City-Szene damit einen Freibrief für ungezügelte Auftritte? Auf keinen Fall. Es bleibt eine Aufgabe für Verwaltung und Polizei, die Situation auf dem Berliner Platz zu verbessern. Bei allen Einschränkungen: Die Szene muss stärker gestört werden. Zustände, wie sie die Anrainer nicht zum ersten Mal beschreiben, kann man nur als untragbar bezeichnen.