Die Stadt war an einem großen, jetzt auslaufenden EU-Projekt beteiligt, bei dem es um den Einsatz von Brennstoffzellen und den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur ging. Die Bemühungen auch künftig werden fortgesetzt.

Nach sechs Jahren endet zum 30. Juni 2011 die Laufzeit des EU-Projekts „Hychain Mini-Trans“, bei dem in Frankreich, Spanien, Deutschland und Italien Brennstoffzellen-Fahrzeuge entwickelt und erprobt wurden sowie mit dem Aufbau einer passenden Wasserstoff-Infrastruktur begonnen wurde.

Mit dabei waren in Deutschland die Städte Bottrop, Gladbeck, Herten und Marl. Alle Beteiligten zogen jetzt ein Resümee des umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekts, der gemachten Erfahrungen und daraus abgeleiteten Perspektiven. Unmittelbar „erfahrbar“ waren dabei die inzwischen im Praxiseinsatz bewährten Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Dieser Komplex gehört mit ins Bottroper Zukunftsprojekte Innovation City. „Aufbauend auf den Erfahrungen aus den verschiedenen Projekten in Bottrop zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und zu dessen stationärem Einsatz ist auch das Thema Mobilität mit Brennstoffzellen und Wasserstoff ein wesentlicher Bereich unserer Aktivitäten in der Umsetzung von Innovation City“, erklärte Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Markus Sieverding, Vorsitzender der Geschäftsführung der Air Liquide Deutschland GmbH und Infrastrukturpartner in dem EU-Projekt, weist dem Wasserstoff eine „Schlüsselrolle in der Mobilität von morgen“ zu. Seine Gesellschaft habe ein starkes Interesse daran, ein bedeutender Akteur bei der Entwicklung von Wasserstoff als Energieträger zu sein. „Mit unseren Aktivitäten, insbesondere in NRW, haben wir beste Voraussetzungen für eine emissionsarme Mobilität der Zukunft.“

Volker Lindner, Vorsitzender des H2-Netzwerks-Ruhr, sieht die regionale Zusammenarbeit gestärkt. „Die gesamte Wertschöpfungskette in der Metropole Ruhr ist in diesem Projekt voll zum Tragen gekommen und hat die Kooperation zwischen den Städten und den Unternehmen nochmals intensiviert. Für zukünftige Projekte im Technologiefeld Brennstoffzelle und Wasserstoff ist das Ruhrgebiet sehr gut aufgestellt.“

Da alle im Projekt eingesetzten Fahrzeuge Wasserstoff als Antriebsmittel benötigen, ist seine Erzeugung und Verteilung ein zentrales Thema. „Gerade die Nutzung von industriellem Restwasserstoff ist hier neben dem Fahrzeugeinsatz ein Zukunftsthema“, sagte Werner Arndt, Bürgermeister der Stadt Marl, wo bereits die größte Wasserstoffabfüllung in Europa betrieben wird.