Bottrop.

Marktschreier Achim Pfaff, alias „Wurst Achim“, weiß, wie er seine Ware an den Mann oder die Frau bringt. Als "lautestes Lebewesen der Welt" schaffte er es sogar ins Guinessbuch der Rekorde - weil er sich gegen einen Brüllaffen durchsetzte.

„Komm mal her Schätzchen, hier haste jetzt ‘ne riesen Salami. Nimm mit!“ Achim Pfaff, alias „Wurst Achim“, weiß, wie er seine Ware an den Mann oder die Frau bringt. Mit ihm preisen seit Freitagmorgen weitere Marktschreier Wurst, Käse, Fisch oder Kuchen lautstark auf dem Berliner Platz an. Mit mehr oder weniger derben Sprüchen in Richtung der benachbarten Konkurrenz. Wurst Achim aus Osnabrück ist hierbei der absolute Star der Szene und gilt als „lautestes Lebewesen der Welt“. WAZ-Mitarbeiter Dennis Kohl sprach mit Achim Pfaff.

Herr Pfaff, Sie sind sogar im Guinnessbuch der Rekorde als lautestes Lebewesen der Welt vermerkt. Wie kam es dazu?

Achim Pfaff: Ich habe mich gegen einen Brüllaffen durchgesetzt, und das sogar zweimal. Zuletzt wurde bei mir für die TV-Sendung „Galileo“ in einem Affenkäfig eine Lautstärke von 110,2 Dezibel gemessen.

Wie schaffen Sie es, auf solche Werte zu kommen, ohne wirklich extrem heiser zu werden?

Das Geheimnis ist, dass wir nicht über den Kehlkopf unsere Lautstärke erzielen, sondern über das Zwerchfell. Aus dem Bauch heraus haben wir ja viel mehr Kraft.

Wie lange sind Sie schon als Marktschreier auf Tour?

Seit mehr als zwanzig Jahren. Ich war früher auf dem Großmarkt Einkäufer für Obst und Gemüse und habe mich dann irgendwann einfach mal als Marktschreier versucht, nachdem ich angesprochen wurde. Es hat gut geklappt, und so bin ich dabei geblieben, ich mache das ja hauptberuflich. Mittlerweile bin ich mehrmals pro Woche in ganz Deutschland unterwegs.

Worin liegt eigentlich der Reiz, seine Waren mit mehr als 100 Dezibel an den Kunden zu bringen?

Marktschreier in Bochum

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    Ich kann mich einfach austoben und meine große Klappe, die ich nun mal habe, voll ausleben. Man muss natürlich gucken, wo man was sagt. Denn in Sachsen ist der Humor zum Beispiel anders als hier im Ruhrgebiet.

    „Ob Hund, Katz’ oder Maus, der Achim macht Salami draus“ – zwischen Ihnen und ihren Mitstreitern geht es mitunter ja nun nicht gerade freundlich zu. Was hat es mit diesen Sticheleien in Wahrheit auf sich?

    Wir sind natürlich Konkurrenten, aber so gestalten wir den ganzen Ablauf für die Leute interessanter. Unterm Strich verstehen wir uns alle ganz gut, wir sind ja auch ständig zusammen unterwegs. Und selbst wenn es mal auf dem Markt heiß her geht, können wir abends trotzdem noch ein Bier trinken gehen.