Bottrop.
Unterstützung vom Land, Hoffnung auf ein EU-Förderprogramm: In diesen Tagen brummt es zum Thema Innovation City - nicht nur durch die Aussicht auf das vom Evonik-Chef für Bottrop vorgeschlagene Forschungszentrum. Am Mittwoch waren Staatssekretär Franz-Josef Lersch-Mense und Jürgen Thiele, Abteilungsleiter in der Staatskanzlei des Landes NRW, bei Oberbürgermeister Bernd Tischler im Rathaus zu Gast. Und Projektleiterin Stefanie Hugot trägt nach ihrem Besuch in Brüssel die Hoffnung auf ein neues EU-Förderprogramm in die Stadt.
In dem intensiven Gespräch mit dem Staatssekretär im Rathaus ging es vor allem um den Umsetzungsstand von InnovationCity und um Möglichkeiten der Unterstützung durch das Land. Der Chef der Staatskanzlei NRW betonte die Bedeutung des Projektes für die Landesregierung. InnovationCity soll die „Blaupause“ für die Energiewende werden, die auch in anderen Städten des Ruhrgebiets und im ganzen Land genutzt werden kann. Oberbürgermeister Bernd Tischler freute sich über den „Rückenwind“ von Landesebene.
Der Oberbürgermeister stellte Themen vor, bei denen die Landesregierung hilfreich sein könne, etwa der Masterplanprozess, der als Grundlage für den energetischen Stadtumbau in den kommenden zwei Jahren erarbeitet wird. Tischler erläuterte auch das Projekt der Firma BRABUS. Das Bottroper Auto-Tuning-Unternehmen will sich insbesondere im Bereich „Elektromobilität“ engagieren und mit der Stadt und der Hochschule Ruhr-West Projekte für die Weiterentwicklung von Elektroautos und bei wasserstoffgetriebenen Fahrzeugen angehen.
Ein Augenmerk gilt in Bottrop auch dem Neubau der Hochschule Ruhr West. Das Hochschulgebäude wird mit einem Energiestandard 30 Prozent unter der Marke „EnEV 2009“ einen neuen Maßstab in der deutschen Hochschullandschaft setzen. Das Zusammenspiel von energieeffizientem Gebäude und innovativer Technik könne außerdem als neue Form der Wissensvermittlung gelten: Lernen im realen Gebäude.
Vor 500 Vertreterinnen und Vertretern aus Städten, Unternehmen, Banken, Wissenschaft und Forschung hat EU-Kommissar Günther Oettinger jetzt das neue EU-Förderprogramm „Smart Cities and Communities Initiative“ vorgestellt, das Programm für die energieeffizienten Städte von morgen. Neben Kopenhagen, Rotterdam und Lyon konnte sich über Projektleiterin Stefanie Hugot auch Bottrop als Gewinnerstadt des Wettbewerbs InnovationCity Ruhr vorstellen.
Das 80 Millionen Euro umfassende Förderprogramm unterstützt ausgewählte Pilotstädte auf der Suche nach integrierten, innovativen und energieeffizienten Lösungen zur Reduzierung von CO2.
Vom 19. Juli bis zum 1. Dezember diesen Jahres können die Anträge zur Auswahl als Pilotstadt bzw. –region eingereicht werden. Im Sommer 2012 sollen die ersten Projekte in zehn bis zwölf ausgewählten Städten starten. Aufgerufen sind sowohl kleinere Städte als auch Metropolen. Auch regional initiierte Bewerbungen werden zugelassen. Bottrop wird sich nun mit dem Konzept „InnovationCity Ruhr“ als „smarte City“ bewerben.