Bottrop.
Der Ehec-Keim ist das vorherrschende Thema. Egal ob in den Medien oder bei den Menschen auf der Straße - Gespräche über den Darmkeim, der in Deutschland bereits Todesopfer forderte und mittlerweile auch im Ruhrgebiet Menschen befallen hat, sind überall präsent.
Unter den Bottroper Bürgern scheinen sich Sorgen und Ängste jedoch in Grenzen zu halten. Auf dem Wochenmarkt in der City wird Obst und Gemüse gekauft wie eh und je. ,,Ich habe bislang nicht feststellen können, dass die Kunden zurückhaltender bei ihrer Auswahl sind “, sagt zum Beispiel Volker Hartmann, Obst- und Gemüsehändler auf dem Markt im Schatten der Cyriakus-Kirche. Kunden halten ihm wie auch den anderen Händlern uneingeschränkt die Treue, sind von Panikreaktionen auf Meldungen über Ansteckungen und Erkrankungen weit entfernt.
„Wir haben schon so viel Gift zu uns genommen, von dem wir gar nichts wissen, dann kommt es darauf auch nicht mehr an“, war nur eine der (vielleicht nicht ganz ernst gemeinten) Aussagen auf dem City-Markt.
An welcher Stelle der Keim so auffällig unter die Menschen kommt, noch immer unklar. Ebenso, über welches Nahrungsmittel er sich wirklich verbreitet hat. Nach Auffassung von Experten sind Rohmilchprodukte und rohes Fleisch aus dem Rennen. Eine Spur führte gestern in eine Kantine nach Frankfurt. Auffällig jedenfalls, dass mehr Frauen als Männer erkranken.
Experten wie Dr. Christian Marga vom Bottroper Gesundheitsamt raten daher, sehr genau die Küchenhygiene einzuhalten. Auch das gründliche Händewaschen sei eine wichtige Maßnahme, die Ansteckungsgefahr mit dem Ehec-Keim zu senken. „Wenn man alles so macht wie immer, also Obst und Gemüse zum Beispiel ordentlich wäscht, sehe ich keine erhöhte Gefahr“, glaubt auch Markthändler Volker Hartmann.
Keine Panikmache
Übertriebene Hysterie - Fehlanzeige. Panikmache sei ohnehin fehl am Platz. „Wenn die Quelle des Erregers gefunden wird, kann man ihn beseitigen und die Infektionszahlen werden sinken. Außerdem erkrankt nur ein Teil der Menschen schwer“, hatte Dr. Marga bereits in einem WAZ-Interview gesagt.