Bottrop.

Das Handwerk befindet sich auf einem dynamischen Wachstumskurs. Das teilt die für Bottrop zuständige Handwerkskammer Münster mit.

Sie legte jetzt die Ergebnisse ihrer Frühjahrs-Konjunkturumfrage vor. Über alle Branchen hinweg bezeichnen 86 Prozent der knapp 600 befragten Betriebe aus rund 40 Berufszweigen ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend, im Vorjahr waren es 75 Prozent. Bei den Prognosen zeichnet sich der beste Wert seit 20 Jahren ab: Nur noch vier Prozent der Unternehmen erwarten eine schlechte Geschäftslage. „Fast alle Bereiche sind von der konjunkturellen Dynamik erfasst“, betont Kammerpräsident Hans Rath. Im Baugewerbe hat sich der Anteil der Betriebe mit schlechter Geschäftslage von 28 auf 14 Prozent verringert. Im Ausbaugewerbe sank der Anteil der Betriebe, die ihre Geschäftslage das Urteil „schlecht“ geben, von 20 auf zehn Prozent.

Deutlich verbessert hat sich auch die Geschäftslage bei den Handwerken, die für den gewerblichen Bedarf arbeiten wie Metallbauer, Informationstechniker oder Feinwerkmechaniker. Nur zwölf Prozent berichten von einer schlechten Geschäftslage, vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent. Bei den Betrieben dieser Branche, die als Zulieferer für die Industrie arbeiten, mache sich das gute Exportgeschäft bemerkbar, so Rath.

Kfz-Gewerbe erholt

Besonders deutlich hat sich das Kraftfahrzeug-Gewerbe erholt. Die Branche profitiert einerseits vom Neuwagengeschäft und dabei besonders von der wachsenden Nachfrage nach Nutzfahrzeugen, andererseits auch vom lebhaften Werkstattgeschäft.

Eine Verbesserung der Geschäftslage melden zudem die Nahrungsmittelhandwerke und die Betriebe im personenbezogenen Dienstleistungsgewerbe (dazu gehören u.a. Friseure, Schuhmacher, Textilreiniger). Nur das Gesundheitsgewerbe fällt heraus und verzeichnet eine schlechtere Geschäftslage als vor einem Jahr.

Sorgen bereitet dem Handwerk die angespannte Finanzlage der Kommunen. Sie gelten mit als die wichtigsten Auftraggeber für die Betriebe vor Ort. Deren Handlungsfähigkeit dürfe nicht noch weiter eingeschränkt werden, etwa durch Kürzung der Landeszuweisungen, fordert die Kammer. Als größte Herausforderung der nächsten Jahre sieht sie jedoch die Fachkräftesicherung. Dazu gehörten ständige Weiterbildung und familien- und altersfreundlicher Arbeitsbedingungen.