Bottrop.
Die größte türkische Gemeinde Bottrops hatte in die Ditib-Merkez-Moschee zum Tag der offenen Tür an der Prosperstraße eingeladen. Man wollte einen weiteren Schritt hin zu Toleranz und respektvollem Umgang miteinander gehen.
Begrüßt werden die Besucher auf solchen Festen nicht wie Fremde, eher wie alte Freunde. Ein Gefühl, das Regine und Wolfgang Benkert nur zu gut kennen. Das Ehepaar reist regelmäßig in die Türkei. „Wir lieben das Land und haben nur gute Erfahrungen gemacht“, erzählt Regine Benkert.
Tag der offenen Tür
Der Tag der offenen Tür ist inzwischen fester Bestandteil in der Gemeinde. Ein Ziel sei es, den Deutschen die Angst vor dem Unbekannten zu nehmen. So wurde den Besuchern durch Moschee-Führungen, aufklärende Gespräche und nicht zuletzt durch eine erfrischende, wohltuende Gastfreundschaft die fremde Kultur nähergebracht. Die Führungen waren Teil des Gemeindefestes bei traditioneller Musik und türkischen Köstlichkeiten.
Die Moschee fristet äußerlich ein unscheinbares Dasein im Hof der Prosperstraße. Kein Schmuck, kein Prunk. Solche Neutralität ist allerdings kein Zufall, wie Sati Kayabasi, Dialogbeauftragter der Gemeinde, erklärt. „Sie werden vergeblich nach großen Kirchenfenstern mit Heiligenbildern suchen“, so Kayabasi über die schlichten, sichtgeschützten Fenster. Im Islam bete man keine Heiligen an, sondern allein Allah.
So schlicht die Fassade, so eindrucksvoll präsentiert sich die Innenausstattung der Moschee. Schwere Teppiche säumen den Boden, der nicht mit Schuhen betreten werden darf, einheitlich gekachelte Wände zeigen orientalische Ornamente. Diese Kacheln, erklärt Kayabasi, der die Führungen durch die Moschee leitet und dazu extra ausgebildet wurde, stammen ursprünglich aus der Türkei. Auch das Anbringen übernahmen seinerzeit dafür eigens angereiste Fachleute aus der Türkei.
Imam auf Zeit
Nicht der einzige „Import“ nach Deutschland. Auch der Imam, der Prediger, wird aus der Türkei für jeweils fünf Jahre entsandt, bevor ihn ein anderer ablöst und er zurück in die Heimat kehrt.