Bottrop.

Das evangelische Gemeindehaus an der Fröbelstraße erscheint in neuem Gewand. Pfarrer Heinz-Bernd Meurer und seine Mitstreiter haben das Gemeindehaus in wenigen Tagen zum zweiten Mal in einen Ostergarten verwandelt. An zehn Stationen wird die Passionsgeschichte hautnah und erlebnisreich nacherzählt: Vom letzten Abendmahl bis zur Auferstehung Christi werden alle Eckpunkte der Passionsgeschichte eindrucksvoll dargestellt.

Schüler hören aufmerksam zu

„Knäckebrot!“, antwortet einer der Schüler der Förderschule am Stadtgarten auf die Frage, um welches Brot es sich auf dem Tisch handelt, der das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern wiedergibt. Die Mitarbeiter, die die Schüler durch das Gemeindehaus führen, können sich hierbei ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Solche Zwischenfragen sind aber eher die Ausnahme. Denn die Ostergärten schaffen das, was so manchem Lehrer nicht gelingt: Die Schüler sind still und hören sehr aufmerksam zu. „Sie waren regelrecht berührt und gefangen von der Geschichte“, freut sich Pfarrer Heinz-Bernd Meurer, dem es vor allem darauf ankommt, „dass die Ostergeschichte plastisch geschildert wird.“ Es gehe darum, Glauben sehen, schmecken und fühlen zu können. Bis zu sechs Schulklassen werden pro Tag durch den Ostergarten geführt.

Die einzelnen Räume sind aufwändig und detailreich hergerichtet. Hier wird die Geschichte von Pontius Pilatus erzählt, dort der Garten Getsemani gezeigt, in dem Jesus betete. Bei der Darstellung des Kreuzigungsweges („Via Dolorosa“) geht es sogar interaktiv zu; denn ein weiterer Mitarbeiter der Gemeinde spielt den Simon von Zyrene, der der Legende nach das Kreuz Jesu bis zum „Schädelplatz“ (Golgota) tragen musste. Ganz still wird es dann in einem nur mit Schwarzlicht erhellten Raum, der eine Darstellung von Jesus am Kreuz zeigt. Im Kontrast dazu steht am Ende der Führung ein farbenfroher, hell erleuchteter Raum, der die Auferstehung Jesu symbolisiert.

Erwachsene Teilnehmer waren auch berührt

„Wir sprechen mit dem Ostergarten viele Sinne an. Ziel ist es, Ostern auch erfahrbar zu machen“, so Meurer, der anmerkt, dass auch die erwachsenen Besucher, für die es nachmittags und abends separate Führungen gibt, ebenso begeistert und berührt seien, wie die jungen Schulkinder.